Astronomen haben die grössten Schwarzen Löcher im Weltall aufgespürt, die jemals beobachtet worden sind. Die riesigen Himmelsobjekte haben jeweils rund zehn Milliarden Mal so viel Masse wie unsere Sonne, wie die Forscher im Fachmagazin «Natur» berichten.
Die beiden Masse-Monster sitzen im Zentrum zweier Galaxien unserer kosmischen Nachbarschaft, wie das Team um Nicholas McConnell von der Universität von Kalifornien in Berkeley berichtet. Sogenannte supermassive Schwarze Löcher werden im Zentrum aller großen Galaxien vermutet.
Auch unsere eigene Galaxie, die Milchstraße, beherbergt ein solches Schwarzes Loch in ihrer Mitte. Es besitzt jedoch «nur» etwa vier Millionen Sonnenmassen – rund 2.500 Mal weniger als die jetzt entdeckten Objekte.
Voraussage bestätigt
Beobachtungen extrem weit entfernter aktiver Galaxien aus der Frühzeit des Universums legen nahe, dass es Schwarze Löcher mit mehr als zehn Milliarden Sonnenmassen geben muss. Aufspüren ließen sich diese bislang jedoch nicht. Das schwerste bislang bekannte Schwarze Loch besitzt die Riesengalaxie M87 im Sternbild Jungfrau. Es hat immerhin 6,3 Milliarden Sonnenmassen.
Mit verschiedenen Instrumenten, darunter dem Keck-Teleskop auf Hawaii und dem «Hubble»-Weltraumteleskop, nahmen die Astronomen nun die hellsten Galaxien in zwei nahen Galaxienhaufen ins Visier: NGC 3842 im Sternbild Löwe und NGC 4889 im Sternbild Haar der Berenike sind jeweils rund 300 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.
Unklare Entstehung
Die Untersuchung der Rotationsgeschwindigkeit der Sterne in diesen Galaxien enthüllte die Masse der zentralen Schwarzen Löcher, um die sie kreisen. Das Schwarze Loch im Zentrum von NGC 3842 besitzt demnach 9,7 Milliarden Sonnenmassen, jenes in NGC 4889 ist vergleichbar oder sogar noch größer.
Die Schwarzen Löcher sind damit deutlich massereicher als die Eigenschaften der beiden Galaxien erwarten ließen, schreiben die Astronomen. Das lege nahe, dass die Wachstumsprozesse grosser Galaxien und ihrer Schwarzen Löcher sich auf noch ungeklärte Weise von denen kleinerer Galaxien unterscheiden.
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