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Flugzeugabsturz am Rande der Dakar

Flugzeugabsturz am Rande der Dakar

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Die zweite Etappe der Rallye Dakar war in vollem Gange, da wurde die nächste Schreckensmeldung verbreitet. Am Montag wurde bekannt, dass bei einem Flugzeugabsturz der Pilot und sein Sohn ums Leben kamen.

Eine erneute Todesnachricht hat die Rallye Dakar erschüttert, auch wenn der Absturz eines Ultraleichtflugzeugs in keinem direktem Zusammenhang mit dem Renngeschehen stand. Wie erst am Montag bekanntwurde, stürzte am Sonntag nur 40 Kilometer von der Unfallstelle des tödlich verunglückten Motorradpiloten Jorge Martínez Boero entfernt das Flugzeug mit seinem 37 Jahre alten Piloten und dessen elfjährigem Sohn an Bord ab. Beide kamen ums Leben. Das berichtete die argentinische Nachrichtenagentur DyN.

Das Flugzeug sei aus noch unbekannten Gründen in der Umgebung der Ortschaft Orense abgestürzt, nachdem es auf einem Landgut aufgetankt worden war, teilte die lokale Feuerwehr mit. Zuschauer an der Strecke wurden in den Unfall nicht verwickelt.

Schock während des Rennens

Die Nachricht verbreitete sich am Montag, während die zweite Etappe in vollem Gange war. Um 5.00 Uhr morgens hatte die Dakar in Santa Rosa wieder ihren Rennbetrieb aufgenommen. Am Tag nach dem tödlichen Unfall von Boero mussten ausgerechnet seine Motorrad-Kollegen wieder als Erste auf die Strecke. «Wir wissen, dass in unserem Fall ein Fehler mit dem Schlimmsten enden kann», sagte Boeros Landsmann Javier Pizzolito laut argentinischer Medien. Er hatte es am tragischen Neujahrstag als erster Argentinier in der Motorrad-Wertung als Dritter bis aufs Podest geschafft.

Doch das spielte erst einmal keine Rolle: Schon wieder wurde ein Motorradfahrer Opfer der schwersten Rallye der Welt. Bereits 1979 bei der ersten Auflage war in Patrick Dodin ein Zweiradpilot ums Leben gekommen. Vor drei Jahren war Pascal Terry nach drei Tagen tot aufgefunden worden. Er war bis zum tödlichen Unfall des 38-jährigen Boero der letzte Teilnehmer, der bei der Dakar ums Leben kam.

Zuschauer werden auch getötet

Immer wieder sind aber auch Zuschauer direkt an der Strecke und selbst Berichterstatter bei dem Offroadrennen, das seit vier Jahren in Südamerika ausgetragen wird, getötet worden. Vor einem Jahr war ein 42 Jahre alter Einheimischer nach dem Zusammenstoß seines Kleinlasters mit dem Toyota von Eduardo Amor aus Argentinien gestorben. Insgesamt verzeichnet die Dakar mehr als 60 Todesfälle, darunter Mitte der 80er Jahre auch bei zwei Hubschrauberabstürzen.

Doch die Karawane der Dakar zieht immer weiter. Die Sicherheitsdiskussionen, die in anderen Motorsportdisziplinen nach tragischen Ereignissen geführt werden, halten sich eher in Grenzen. Es klingt absurd, aber zur Faszination Dakar gehört für viele offensichtlich auch die ständige Lebensgefahr. «Was einen nicht umbringt, macht einen stärker», hatte Boero, der vor einem Jahr bereits einen schweren Unfall bei der Dakar gehabt hatte, einen Tag vor seinem Tod noch getwittert.

Auf loser Erde ins Schleudern gekommen

Laut einem Augenzeugenbericht verlor der Argentinier am Sonntag auf einem geraden Streckenabschnitt die Kontrolle über seine Maschine. «Er war einer der Letzten, weshalb viel Erde lose lag», sagte Juan Carlos Urzúa dem Rundfunksender Rivadavia. Als Boero dann auf einen kleinen Hügel gefahren sei, passierte das Unglück. Nach einem Herzstillstand starb Boero auf dem Weg ins Krankenhaus.

Viel Zeit zum Trauern blieb den meisten nicht, der sportliche Alltag bei der Dakar ist allein schon schwer genug. Nachdem Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah mit seinem Hummer erst kurz vor Mitternacht im Biwak von Santa Rosa eingetroffen war, mussten seine Mechaniker die Probleme mit der Benzinzufuhr in den Griff bekommen. «Was den Sieg betrifft, bin ich nicht sehr zuversichtlich, aber man muss trotzdem weiter daran glauben», meinte der Katarer.