Die italienischen Rettungskräfte haben Medienberichten zufolge eine weitere Leiche aus dem Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" geborgen.
Bei dem Opfer handle es sich um eine Frau, hieß es am Samstag in einer Meldung der Nachrichtenagentur ANSA. Die Nationalität wurde zunächst nicht genannt. Nach einem Tag Zwangspause stießen wieder Marine-Taucher in das Wrack des vor gut einer Woche havarierten Kreuzfahrtschiffes vor. Zunächst sollten drei Öffnungen in Deck fünf gesprengt werden, wo noch verschollene Menschen vermutet werden. Eine Explosion war schon am frühen Morgen zu hören.
Die Vermissten des Schiffsunglücks von Giglio sind nach Ansicht des neuen Krisenstab-Chefs Franco Gabrielli «wahrscheinlich» noch an Bord der «Costa Concordia». Wie Gabrielli am Samstag bei einer Pressekonferenz auf der italienischen Insel mitteilte, wird die Suche daher fortgesetzt. Insgesamt werden noch mehr als 20 Menschen vermisst.
Umweltkatastrophe droht
Der Teil des 290 Meter langen Wracks, der über Wasser liegt, ist die ganze Nacht von Spezialkräften der Feuerwehr durchsucht worden. Die «Costa Concordia» hatte sich dabei nicht bewegt, wie ein Sprecher der Rettungsmannschaften bestätigte. Fast den ganzen Freitag hindurch hatten die Arbeiten im Inneren des Schiffs gestoppt werden müssen, weil leichte Bewegungen des auf Grund gelaufenen Ozeanriesen registriert worden waren.
Zugleich rücke die drohende Umweltkatastrophe in den Fokus. Daher soll bis Sonntagabend entschieden werden, wie der Treibstoff – darunter ein Großteil Schweröl – abgepumpt werden könne. Bis dahin dürfe die niederländische Spezialfirma Smit mit diesen Arbeiten nicht beginnen. Er wolle «den größtmöglichen Einsatz» bringen, um den Inselbewohnern eine Tragödie zu ersparen, betonte Gabrielli.
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