Details zu der Razzia wurden am Dienstag nicht genannt. Gegenstand der Untersuchungen ist, ob es im Zusammenhang mit der Herabstufung Italiens durch Standard & Poor’s in diesem Monat zu unerlaubten Marktmanipulationen und der rechtswidrigen Verwendung von vertraulichen Informationen gekommen ist.
Gleichzeitig wird geprüft, welchen Einfluss die Italien-Berichte von S&P sowie von Moody’s auf die Märkte hatten und ob ein Delikt begangen wurde. Aus Kreisen verlautete am Dienstagnachmittag, dass die Untersuchung auch auf Fitch ausgedehnt wurde. Eine Stellungnahme der Ratingagentur war zunächst nicht zu erhalten.
Angestoßen hatten die Prüfungen zwei Verbraucherverbände, die sich über die Auswirkungen der Ratingagentur-Berichte auf die Aktienkurse in Mailand beschwert hatten. Zuvor seien die Beschwerdeführer von den Staatsanwaltschaften in Mailand und Rom abgewiesen worden. In Gerichtskreisen hieß es, Mailands Generalstaatsanwalt sah nicht genug Verdachtsmomente, um eine Untersuchung in die Wege zu leiten.
Am Tag zuvor hatte die Staatsanwaltschaft in Mailand mitgeteilt, nicht im Zusammenhang mit der Einschätzung der Kreditwürdigkeit gegen S&P vorzugehen. S&P hatte zuletzt in einem Rundumschlag die Bonitätsnote mehrerer Euro-Staaten herabgestuft, darunter auch Italien.
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