Karl Lagerfeld scheint unterbeschäftigt zu sein. Der Tausendsassa der Modewelt bat am Mittwoch, dritter Tag der Haute Couture-Schauen für Frühjahr/Sommer 2012 und einen Tag nach seiner fulminanten Schau für Chanel, zur Präsentation zweier neuer, eigener Linien. «Masstige» nennt Lagerfeld selbst sein Projekt, das in seinem Pariser «Headquarter» vorgestellt wurde. Die Vokabel soll «Mass Market» und «Prestige» verbinden.
Bei der preiswerteren Linie «Karl» gibt es coole Bikerjacken, schmale Reißverschlusskleider, Shorts und Shirts mit einem wie aufgemalt wirkenden, an den Rändern zerfließenden Konterfei von Lagerfeld. Schneidermäßiger mit scharf geschnittenen Smokingjacken, gerafften Lederhosen, zarten Chiffonblusen und glockig fallenden Röcken tritt dagegen die teurere Linie «Karl Lagerfeld Paris» auf. Typisch Lagerfeld sind die Farben: Schwarz, Weiß und Silber dominieren, ganz wie die Outfits, die der Designer selbst trägt. Neben einer Herrenkollektion gibt es zudem noch Accessoires wie Sonnenbrillen oder Schuhe. Und zudem «Unisex»-Entwürfe, die von Frauen und Männern getragen werden.
Woher er die Zeit für all das nimmt, konnte man den vielbeschäftigten Designer, Fotografen und Inneneinrichter bei dem Termin leider nicht fragen. Die Zeit, selbst zu kommen, fehlte dann wohl doch.
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