Headlines

Von der Kinoleinwand in den Dschungel

Von der Kinoleinwand in den Dschungel

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Brigitte Nielsen ist Dschungelkönigin 2012. Ein Rückblick auf ihr bisheriges Leben macht deutlich: Ihren Promistatus hat sie vor allem dem Aufkommen von Dokusoaps zu verdanken.

Am 28. Januar 2012 um 00:02 Uhr steht fest: Brigitte Nielsen ist Dschungelkönigin 2012. Nebst einer Rekordgage von rund 124.000 Euro kassiert die Schauspielerin somit gleich nochmals rund 82.000 Euro Siegesprämie – Geld, das der gefallene Hollywood-Star gebrauchen kann. Die großen, lukrativen Rollenangebote bleiben seit Jahren aus.

Schauspielerin Brigitte Nielsen. (Foto: dpa)

Dabei legte die einst bildschöne Dänin eine Bilderbuch-Karriere hin. 1979 wurde sie in Frankreich entdeckt und mauserte sich innert Rekordzeit zur hochgelobten Muse von klangvollen Namen wie Gianni Versace und Giorgio Armani. 1985 folgte mit «Red Sonja» ihr Filmdébut an der Seite von Arnold Schwarzenegger. Noch im gleichen Jahr ließen Nielsen und Ehemann Silvester Stallone mit «Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts» international die Kinokassen klingeln: Der Blockbuster spielte rund 248 Millionen Euro ein. Dennoch wurde Nielsen für ihre ersten beiden Rollen als «schlechtester neuer Star des Jahres» mit der Goldenen Himbeere ausgezeichnet.

Wer hoch fliegt, der kann tief fallen

Danach ging es – beruflich wie privat – bergab für Brigitte Nielsen. Glaubt man ihren Aussagen, wurde sie von Ehemann Silvester Stallone regelmäßig brutalstens verprügelt. Egal ob Schauspielerei, Gesang oder das Modeln, der große Erfolg blieb weitgehend aus. Doch schon damals wusste Gitte, wie sie sich in Szene setzen konnte: Alleine zwischen 1986 und 1989 war sie satte fünf Mal nackt im «Playboy» zu sehen. Parallel erlitt Familienmensch Nielsen eine Fehlgeburt.

In den 90-ern wurde es still um die Frau, welche sich auch schon mit Arnold Schwarzenegger und Sean Penn vergnügt hat. Eine Reihe von Kinfofilmen und Gesangsversuchen floppten kläglich. Doch zur Jahrtausend-Wende erschuf das internationale Privatfernsehen ein Auffangbecken für gefallene Stars und Sternchen: das Reality-TV.

Drogen, Sex und Schönheits-OP’s

Der Auftakt zu ihrem endgültig besiegelten C-Promi-Dasein bildete ihre Teilnahme an einem TV-Format namens «Celebrity Rehab with Dr. Drew». Die Zuschauer der Sendung verfolgten den Alkohol- und Drogenentzug diverser mehr oder weniger prominenter Süchtiger – Wutanfälle, Fluchtversuche und zwischenmenschliche Abgründe inklusive.
Es folgte eine schier unüberschaubare Vielzahl an Auftritten dieser Art. In sechs Ländern ließ Nielsen ihr Privatleben publikumswirksam ausschlachten.

Wenige Monate später ließ sich Brigitte von einem Kölner Privatsender eine ganze Reihe Schönheitsoperationen bezahlen. Titel der fragwürdigen Doku-Soap: «Aus alt mach neu» – Brigitte Nielsen in der Promi-Beauty-Klinik. Die mehrteilige Serie zeigte wie das ehemalige Model mittels Fettabsaugen, Facelifting und Silikonimplantaten gegen ihr Alter ankämpfte.

Auf viele Frösche folgt ein Prinz

Schnelle Bekanntschaften hatte die Nielsen mehr als genug. Doch wenn es um stetige, wahre Gefühle ging, zeigte die blonde Amazone kein gutes Händchen: Vier Hochzeiten und vier Scheidungen sprechen für sich. Ob Musiker, Kasper Winding, Fotograf Sebastian Copeland, Schauspieler Silvester Stallone oder Rennfahrer Raoul Meyer-Ortolani: wahre Liebe und Rückhalt konnte ihr bis dahin scheinbar keiner bieten.

Im Jahre 2006 dann die Wende: Der Barkeeper Mattia Dessi brachte wieder Farbe ins verblasste Leben der Brigitte Nielsen. Mit dem 15 Jahre jüngeren Italiener ist sie bis heute glücklich liiert. So braucht die Nielsen aktuell weder Alkohol noch Drogen, um high zu sein. Scheinbar kann ihr Mattia genau das geben, was sie bis dato schmerzlich vermisst hatte: Ein kleines Stückchen Normalität.