Der WM-Zweite gewann am Sonntag vor der
stimmungsvollen Kulisse von 20.000 Zuschauern in Belgrad das EM-Endspiel gegen den Gastgeber mit 21:19 (9:7).
Für die Dänen war es als Nachfolger von Frankreich der zweite EM-Titel nach 2008.
Doch auch Serbiens Sportfans hatten am Sonntag Grund zum Feiern: EM-Silber war der größte Erfolg der Handballer seit dem WM-Titel für Jugoslawien 1986. Zuvor hatten am „serbischen Sonntag“ Tennis-Held Novak Djokovic bei den Australian Open und die Wasserballer bei der EM in Eindhoven ihre Endspiele gewonnen.
Bronzemedaille
Kroatien hatte sich die Bronzemedaille durch einen ungefährdeten 31:27 (13:12)-Erfolg im „kleinen Finale“ gegen Spanien geholt. Blazenko Lackovic (8), Ivan Cupic (7/3) und Igor Vori (5) warfen die meisten Tore für die Kroaten. Für den WM-Dritten Spanien traf Daniel Sarmiento (7) am besten.
Nach dem 9:4 (15.) geriet die Führung des WM-Fünften nur noch einmal in Gefahr, als die Spanier kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit zum 13:13 (31.) ausglichen. Doch die Kroaten konterten umgehend, setzten sich auf 22:16 (43.) ab und brachten den Vorteil mit großer Routine und Cleverness über die Zeit.
Schon während des Spiels um den dritten Platz brandeten unvermittelt Jubel, Beifall und „Serbien, Serbien“-Rufe auf. Noch bevor der Hallensprecher den Grund dafür verkündete, wussten die Zuschauer auf den Rängen Bescheid: Tennis-Star Novak Djokovic hatte im fernen Melbourne das Finale der Australian Open gegen Rafael Nadal gewonnen. Kurz vor Anpfiff des Finals kam dann die zweite frohe Kunde für Serbiens Sportanhänger: Die Wasserballer hatten EM-Gold geholt.
Altersversorgung
Im Endspiel ging es für die serbischen Handballer nicht nur um Gold und Ehre, sondern auch um die Altersversorgung. Schon durch den Einzug ins Finale hatten sich die Mannen um Kapitän Momir Ilic eine Rente verdient, die sie mit einem Erfolg gegen Dänemark aufstocken wollten. „Jetzt ist nur noch die Frage, wie hoch sie wird. Wenn es Gold wird, ist es mehr“, berichtete der Kapitän. Wenn die Spieler 40 Jahre alt sind, wird die Pension ausgezahlt. „Das heißt, ich muss noch 20 Jahre abwarten“, scherzte Ilic, der sein wahres Alter von 30 Jahren ignorierte.
Von Anpfiff an waren es die Dänen, die dem Finale ihren Stempel aufdrückten und beim 8:5 (23.) erstmals mit drei Toren vorn lagen. Dabei konnten sich die Serben einmal mehr bei Weltklasse-Torhüter Darko Stanic bedanken, dass der Rückstand zu Pause nur 7:9 betrug. Mit großer Moral stemmten sich die Gastgeber auch nach dem 12:16 (47.) gegen die drohende Niederlage. Am Ende jedoch erfolglos.
Verletzt
Die Serben vermissten dabei die Ideen von Zarko Sesum. Der Rückraumspieler war nach dem Halbfinale gegen Kroatien durch einen Flaschenwurf von einem eigenen Fan am Auge verletzt worden und fehlte damit im Endspiel.
Der Werfer hatte eigentlich den kroatischen Trainer Slavko Goluza treffen wollen.
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