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Supervirus unter Verschluss

Supervirus unter Verschluss
(dpa)

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Aus Angst vor Missbrauch hat die US-Regierung Grippe-Forschern empfohlen, die wichtigsten Daten eines Supervirus unter Verschluss zu halten.

Das berichtete das US-Magazin «Science» am Dienstag auf seiner Website. Man habe Bedenken, dass «eine detaillierte Veröffentlichung der Experimente Einzelnen, Organisationen oder Regierungen helfen könnte, ähnliche Viren für schädigende Zwecke herzustellen», hieß es im Gutachten des US-Gesundheitsministeriums. Die USA und andere Länder fürchten, dass Terroristen mit dem gefährlichen und hochansteckenden Virus Biowaffen bauen könnten.

Aus Angst vor Bioterrorismus hatten Wissenschaftler bereits Mitte Januar freiwillig ihre Experimente mit der neuen Variante des Vogelgrippe-Erregers H5N1 für 60 Tage unterbrochen.

Hochansteckend

Die Viren waren von Ron Fouchier (Erasmus Universität in Rotterdam/Niederlande) und Yoshihiro Kawaoka (US-Universität von Wisconsin-Madison) hergestellt worden. Beide Teams entdeckten, dass es nur weniger Mutationen bedurfte, um den tödlichen Erreger unter Säugetieren – Menschen eingeschlossen – hochansteckend zu machen.

Die Nationalen Gesundheitsforschungsinstitute (NIH) der USA hatten die Studien finanziert, um die Infektionsgefahr des H5N1-Virus besser einschätzen und Vorbeugung treffen zu können. Die Forscher wollen mit ihren Arbeiten dazu beitragen, mögliche Veränderungen des Vogelgrippe-Erregers in der Natur frühzeitig zu entdecken.

Gefährlich

Das H5N1-Virus ist hochgradig gefährlich. Es tötet fast alle Vögel und bis zu 60 Prozent aller infizierten Menschen. Seit 2003 sind weltweit fast 600 Erkrankungsfälle bei Menschen bekanntgeworden.