Fast 30 Jahre nach dem Falkland-Krieg ist Prinz William nach britischen Medienberichten zu seinem umstrittenen Einsatz als Hubschrauberpilot auf den Inseln unterwegs. Eine offizielle Bestätigung für den Start des Prinzen nach Falkland gab es am Donnerstag zunächst nicht. Argentinien, das Ansprüche auf die Inselgruppe vor seiner Ostküste im Südatlantik anmeldet, hatte im Vorfeld den sechswöchigen Einsatz des Enkels von Queen Elizabeth II. scharf kritisiert.
William trage die «Uniform des Eroberers» hatte es in Buenos Aires geheißen. Der sechs Wochen dauernde Einsatz des 29 Jahre alten Adeligen kurz vor dem 30. Jahrestag des Kriegsausbruchs zwischen Großbritannien und Argentinien 1982 war lange angekündigt. Er weckt dennoch Erinnerungen an die Gräuel des Waffenganges.
Nicht der erste «Royal» audf der Insel
Die Militärjunta in Argentinien hatte am 2. April 1982 versucht, die Falkland Inseln zu besetzen. Der darauffolgende Krieg mit Großbritannien hatte fast 1000 Menschen das Leben gekostet. Während des Krieges war Williams Onkel Prinz Andrew (51) als Hubschrauberpilot auf britischer Seite im Einsatz gewesen.
Zuletzt war die Diskussion über Falkland zwischen den ehemaligen Kriegsparteien wieder stark emotional geführt worden. Der britische Premierminister David Cameron hatte Argentinien Kolonialismus vorgeworfen. Tatsächlich pocht Buenos Aires auf eine Verhandlungslösung. Großbritannien entsandte ein modernes Kriegsschiff in den Südatlantik, spricht aber von einem länger geplanten Routineeinsatz.
Argentinien versucht zu blockieren
Am Donnerstag waren Berichte bekanntgeworden, wonach Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner plane, die einzige kommerzielle Flugverbindung von Falkland nach Südamerika über Santiago de Chile zu kappen. Dies käme einer Blockade der Inseln gleich, mutmaßten britische Diplomaten laut «Guardian». Zuvor hatte Argentinien bereits an der Seite seiner Nachbarländer durchgesetzt, dass diverse südamerikanische Häfen nicht mehr von Schiffen mit Falkland-Flagge angelaufen werden dürfen.
Der jahrzehntelange, zwischenzeitlich praktisch erloschene Konflikt war wieder aufgelodert, nachdem Ölbohrungen vor den Falkland Inseln erfolgreich waren. Britische Unternehmen wollen dort in den nächsten Jahren größere Mengen Erdöl fördern.
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