Das Gericht verurteilte den Schweizer Milliardär und Unternehmer Stephan Schmidheiny und seinen belgischen Geschäftspartner Baron Louis de Cartier am Montag in erster Instanz zu jeweils 16 Jahren Gefängnis. Die Beklagten waren bei der Verkündung des Urteils nicht dabei. Sie waren eines «vorsätzlichen Desasters» angeklagt.
In dem Ende 2009 begonnenen Prozess hatte die Staatsanwaltschaft die beiden Angeklagten als Einzelpersonen für das italienische Eternit-Unternehmen und damit für etwa 3000 Asbest-Opfer verantwortlich gemacht. Diese litten unter den Folgen der Asbest-Verarbeitung oder seien daran gestorben.
Mangelnde Sicherheit
Schmidheiny habe in der italienischen Eternit-Gruppe Sicherheitsmaßnahmen nicht eingehalten und damit eine Katastrophe verursacht, so die Staatsanwaltschaft. Die Anklage hatte 20 Jahre Haft gefordert und Schadenersatz in Millionenhöhe.
Geschädigte, Angehörige und Gemeinden schlossen sich den Klagen an. Schmidheiny hatte den Betroffenen und der Kommune Casale Monferrato, Sitz einer Eternit-Produktionsstätte, eine Entschädigung angeboten, die jedoch abgelehnt wurde. Allein in Casale sollen 1800 Menschen an Asbest-Vergiftungen gestorben sein und jährlich 50 neue Fälle hinzukommen.
Vage Anklage
Die Verteidiger argumentierten, die Anklage sei zu allgemein und vage. Auch seien ihr nicht alle wichtigen Unterlagen zu dem italienischen Unternehmen Eternit offengelegt worden. Dieses hatte 1986 Konkurs angemeldet. Asbest ist seit 1992 in Italien verboten.
Zu Demaart
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