Ein solches Chaos hatte die Stadt, so im Trierischen Volksfreund vom Freitag nachzulesen, noch nie erlebt. Bereits am Morgen und am Nachmittag des Altweiber-Donnerstags war in der Innenstadt der Teufel los. Rettungskräfte, Sanitäter und Polizei waren permanent im Einsatz, um völlig alkoholisierte Jecken, darunter viele Heranwachsende und Jugendliche, Männlein wie Weiblein, auf der Straße aufzugreifen, um sie in Notlazarette oder Kliniken einzuliefern, wo man zusätzliche Betten zur Verfügung gestellt hatte. Laut Berichten von Sanitätern waren einige der eingelieferten Besoffenen schon fast klinisch tot.
In der Treveris-Straße und am Stockplatz kam es zu wüsten Schlägereien. Randalierer wurden in die Ausnüchterungszellen gesperrt, andere hockten oder lagen apathisch auf dem Asphalt oder pinkelten an die Hauswände. „Kein schönes Bild in der Innenstadt“, meinte die Zeitung schlussfolgernd und befürchtete noch weitere Exzesse im Laufe der Nacht.
Und in Luxemburg?
In den kommenden Tagen und Nächten wird es wohl auch in Luxemburg wieder zu ähnlichen Situationen kommen. Der Zivilschutz hat an verschiedenen Orten Luxemburgs, wo die Narren massiv unterwegs sein werden, ihre Bereitschaftsdienste erweitert.
In Hesperingen („Piccobello“) hat die lokale Feuerwehr einen speziellen Nachtdienst eingerichtet, beim Fest „Musel am Dusel“ ist die Remicher Protection civile mit einem Zelt und zwei Ambulanzen vor Ort, rund um die Diekircher Kavalkade tun gleich vier Einsatzteams mit zwei Ambulanzwagen aus Diekirch und jeweils einer aus Echternach, Fels und Hosingen Dienst. Im Echternacher PC-Zentrum hat man für die Nacht von Sonntag auf Montag zwei Ambulanzwagen besetzt.
Ärzte staunen immer wieder
Während eines Gesprächs mit einem Notarzt war u.a. zu erfahren, dass sich das Trinkverhalten vieler Jugendlicher in den letzten Jahren dermaßen verändert hat, dass man – obschon man annimmt, man hätte in seinem Beruf bereits alles gesehen – immer wieder ins Staunen versetzt wird.
„Kennen Sie zum Beispiel das Eyeballing?“, so der Arzt. „Hier geht es darum, harte alkoholische Getränke (wie z.B. Wodka) übers Auge zu konsumieren. Ja, richtig gehört, hier wird das Wodka-Glas oder die Flasche ans Auge geführt, der Alkohol wird über die feinen Blutgefäße im Auge sehr schnell in die Blutbahn geleitet, so dass der Konsument binnen ein bis zwei Minuten stockbesoffen ist und sich nur torkelnd weiterbewegen kann.“
Natürlich wird dadurch das Auge in Mitleidenschaft gezogen, ja es kann sogar zu irreversiblen Schäden kommen.
Was ist denn nun die nächste Etappe?
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