Den spektakulären Fund der sogenannten Blindwühlen im Nordosten Indiens präsentieren sie in den «Proceedings» der Royal Society in London. Die Mitglieder der Tierfamilie namens Chikilidae werden nach Forscherangaben 14 bis 23 Zentimeter lang und sehen aus wie Regenwürmer, obwohl sie wie Frösche zu den Amphibien gehören.
«Blindwühlen sind weder giftig noch sind sie Schlangen. Die beißen niemals einfach zu», versichern die Forscher in einer Pressemitteilung. «Sie öffnen ihr Maul nur, um zu fressen.» Bislang waren sechs Tierfamilien der Blindwühlen bekannt, die unter anderem in Afrika und Südamerika leben. Die meisten dieser Amphibien wühlen im Boden und verspeisen Regenwürmer oder Nacktschnecken.
Aufgespürt
Das internationale Team um Professor Sathyabhama Das Biju von der University of Delhi spürte die neue Familie wühlender Wirbeltiere nach jahrelangen Studien in mehreren nordostindischen Bundesstaaten auf. Der Familienname Chikilidae stamme aus einer nordostindischen Stammessprache und bedeute schlicht Blindwühle.
Insgesamt hätten sie 1200 Stunden an 238 Stellen nach den Tieren gegraben, danach ihre Gestalt und das Erbgut untersucht, berichten die Biologen. Ergebnis: Sie entdeckten gleich mehrere Arten und ordneten die Tiere einer neuen Familie zu. Nach Angaben von Biju haben letztlich die DNA-Analysen bewiesen, dass es sich um eine gänzlich neue Familie handelt. Sie sei vor mehr als 140 Millionen Jahren aus einer anderen Blindwühlengruppe in Afrika hervorgegangen, bevor dieser Kontinent und Asien auseinandergebrochen seien.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können