«Uns ist ein Schnappschuss aus der Zeit vor sieben Millionen Jahren gelungen», erläuterte der Paläontologe Faysal Bibi, der zur Zeit am Naturkundemuseum Berlin forscht der Nachrichtenagentur dpa. Das internationale Forscherteam entdeckte den über 260 Meter langen, ausgehärteten Pfad einer Herde, die aus mindestens 13 Tieren bestand, und eines großen Einzelgängers in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es beschreibt den Fund in der jüngsten Ausgabe der «Biology Letters» der britischen Royal Society.
«Heutige Elefantenherden werden von erwachsenen Weibchen geführt, während die erwachsenen Bullen sich als Einzelgänger von der Gruppe absondern», sagte Bibi. «Unsere Funde deuten darauf hin, dass es schon bei den Vorfahren unserer Elefanten so war.» In der Tat fanden die Forscher die parallel verlaufenden Spuren einer Herde, die von denen eines sehr großen einzelnen Tieres gekreuzt wurden. «Der Fundort Mleisa 1 ist seit längerem bekannt. Aber erst vor einem Jahr wurde uns das Ausmaß der Herdenspuren klar, als wir aus Luft Fotos machten. Dazu hatte ein Kollege eine Kamera an einem Flugdrachen angebracht.»
Die Größenauswertung der Spuren ergab, dass es sich bei dem großen Einzeltier um einen Elefantenbullen gehandelt haben muss, während die Herde von einem weiblichen Tier geleitet wurde. In der Gegend seien Knochen von verschiedenen ausgestorbenen Elefantenarten gefunden worden, berichtet Bibi. «Wir vermuten, dass es sich bei der Herde um Vertreter von Stegotetrabelodon handelt. Das sind die frühesten Elefanten, die in etwa so aussahen wie die heute lebenden.» Die Tiere liefen durch Schlamm, der aushärtete, zugeschüttet und schließlich durch Erosion wieder freigelegt wurde.
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