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Kanal vom Pazifik zum Atlantik geplant

Kanal vom Pazifik zum Atlantik geplant

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In Nicaragua soll ein Kanal gebaut werden, der ebenso wie der Panamakanal die beiden Ozeane Atlantik und Pazifik miteinander verbindet.

Präsident Daniel Ortega kündigte in der Nacht zum Mittwoch an, für die Durchfahrt solle der Grenzfluss Rio San Juan genutzt werden. Das Projekt solle mit Hilfe der Länder der Bolivarianischen Allianz (Alba) unter der Führung Venezuelas finanziert werden.

Eine Wasserstraße durch Nicaragua ist ein alter Traum, der schon viele Projekte hervorgebracht hat. Im Mittelpunkt aller Pläne steht der Nicaraguasee, der über den Rio San Juan mit dem Atlantik verbunden ist. Frühere Projekte sahen jedoch vor, den größten See der Region weiter nordwestlich mit dem Atlantik zu verbinden. Der Grund: Der Rio San Juan grenzt an Costa Rica und Konflikte mit dem Nachbarn wären programmiert.

Konflikt mit Costa Rica

Als Nicaragua im vergangenen Jahr begann, das Flussbett auszubaggern, kam es zu einem Konflikt mit Costa Rica. Damals stritt Managua allerdings ab, den Bau des Nicaraguakanals vorzubereiten.

Die Geschichte des Nicaragua-Kanals ist schon alt. Bereits im 16. Jahrhundert wurde vom möglichen Bau einer Verbindung vom Pazifik über den Nicaraguasee und dem Río San Juan zum Atlantik berichtet. Am Anfang des 19. Jahrhunderts begannen die ersten Diskussionen über das Projekt. 1826 entschied die Konföderation Zentralamerikanischer Staaten den Bau eines transozeanischen Kanals in Nicaragua.

Wechselnde Bauherren

Zunächst wurde der Bau in die Hände der Niederlande gelegt. DAs Projekt wurde aber nicht zu Ende gebracht. Die USA und Frankreich unter Napoleon III. unterzeichneten anschließend Verträge über den Bau der Wasserstraße. 1850 wagten die USA mit Großbritannien, unter Ausschluss Nicaraguas einen weiteren Versuch. Vergebens. Im Jahr 1914 wurde der Panama-Kanal eingeweiht. Im selben Jahr kauften die Vereinigten Staaten die Baurechte für den Nicaragua-Kanal.

Nicaragua hat die Hoffnung auf den Kanal jedoch nie aufgegeben. Der Nicaraguanische Präsident, Arnoldo Alemán richtete 1999 einen Spezialausschuss ein. Er sollte die Machbarkeit des Projektes überprüfen. Sein Nachfolger, Bolaños Geyer kündigte 2006 sogar an, man werde mit dem Bau des Kanals beginnen. Die Wasserstraße soll etwa 19 Milliarden Dollar kosten. Der aktuelle Staatschef, Daniel Ortega versucht seitdem die notwendigen Gelder für den Bau zu sammeln.