Vorgesehen war, den neuen Namen der belgischen Dexia erst am Donnerstag um 10.30 Uhr bekannt zu geben. Er war wie ein Staatsgeheimnis gehütet worden. Nach militärischer Täuschungsmanier waren eine Reihe von Namen als geschützt deponiert worden, damit der neue Name nicht vorab bekannt werden würde.
Es half nichts, seit Mittwochabend zirkulierte der neue Name im Twitter-Netz und eine Sprecherin der Bank bestätigte ihn gegenüber der belgischen Wirtschaftszeitung L´Echo. Im Twitter-Netz machten sich Teilnehmer bereits lustig über den Namen, der wie Yoghurt klingt – frei nach der Bakterie Bifidus, Grundlage für die Yoghurt-Produktion.
Ende einer Ära
Der neue Name bedeutet in Belgien das endgültige Ende einer Fusion aus zwei Kommunalfinanzierungsbanken, dem Credit Communal in Belgien und dem Credit Local in Frankreich, die zur Dexia fusioniert hatten. Der ehemalige Credit Communal war als Dexia Bank Belgien im vergangenen Oktober vom belgischen Staat wieder herausgelöst und gekauft worden. Der französische Credit Local wird in Frankreich in eine Lösung rund um die Postbank und die Staatsbank CDC eingebunden.
Neben Belfius bleibt die Dexia in Belgien als Holding bestehen. Die Holding soll zwar zerschlagen werden, was in den ersten beiden Schritten geschehen ist, aber das wird dauern. Zahlreiche Teile haben zwar Interessenten gefunden, aber effektive Verkäufe hat es mit Ausnahme der belgischen Dexia – jetzt Belfius – nicht gegeben. Offen sind der Verkauf der Deniz Bank in der Türkei, des Asset Managements in Belgien und in Luxemburg. Und auch der gesamte luxemburgische Komplex mit dem Verkauf der Dexia BIL ist noch nicht abgeschlossen.
Anders als in Belgien, wo man sich einen Kunstnamen ausgedacht hat, der keine Assoziation mit einer Bank hervorruft, war in Luxemburg von vorne herein klar, dass die Dexia Luxemburg zu ihrem Traditionsnamen BIL (Banque International au Luxembourg) zurückkehren würde, unter dem sie im Internet bereits wieder auftritt.
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