Der Erfolg der in Bastogne gegründeten Uhrenmarke liegt im jugendlichen Design der Zeitmesser, aber auch an der unkonventionellen Verpackung, die einen an einen Lego-Stein erinnert. Dieser Auffassung waren auch die Verantwortlichen des dänischen Spielwarenherstellers und wollten den belgischen Uhrenproduzenten gerichtlich dazu zwingen, seine Verpackung abzuändern. Wenn Ice Watch ihrer Forderung nicht nachkäme, sollte das Unternehmen eine Strafe von 200 Euro pro Verpackung und 10.000 Euro pro Tag zahlen, wo die „Kopien“ verkauft würden. Lego bekam vom Handelsgericht in Brüssel am 5. Dezember 2011 recht.
Ice Watch wollte sich aber nicht geschlagen geben und ging in Appell. Ohne Erfolg, denn das Gericht wies belgischen Medienberichten zufolge den Rekurs zurück – aber wegen Prozedurfehlern. Die Beschwerde sei zu schnell erfolgt. Lego hätte nicht genug Zeit gehabt, seine Verteidigung vorzubereiten. Der Appell sei in französischer Sprache eingereicht worden. Da Lego aber in Dänemark beheimatet ist, hätte der Einspruch auch in Dänisch eingereicht werden müssen, monierten die Richter.
Lutgen: Ein «Nicht-Ereignis»
Der Gründer von Ice Watch, Jean-Pierre Lutgen lässt sich jedoch durch diese Entscheidung nicht aus der Ruhe bringen. Er spricht in belgischen Medien von einem „Nicht-Ereignis“ und will einen erneuten Appell einreichen, dieses Mal in der richtigen Sprache und in der richtigen Sprache und innerhalb der vorgeschriebenen Fristen. Über eine etwaige Ausarbeitung einer Alternativ-Verpackung wollte Lutgen keine Auskunft geben.
Es ist nicht der erste Prozess, in dem der wallonische Uhrenhersteller verwickelt ist. Ice Watch wollte seine Uhren schützen lassen. Sie würden sich durch ihr außergewöhnliches Design auszeichnen, so die Firma, die andere Marken bezichtigt ihr Design zu „klauen“, um die Verkäufe zu steigern. Die Richter in Liège wiesen die Klage des Uhrenproduzenten aus Bastogne jedoch ab. Mit der Begründung, dass die Farbe und das Material nicht ausreichen, um die Originalität einer Uhr zu gewährleisten. Es seien vielmehr Marketing-Argumente.
Um auf das Problem der «Raubkopien» aufmerksam zu machen, veranstaltete Ice Watch letztes Jahr die «symbolische Zerstörung» der Kopien.
Ice Watch ist nicht Swatch
In einem anderen Prozess beschuldigt der Schweizer Uhrengigant Swatch das belgische Unternehmen durch die Wahl des Namens Ice Watch absichtlich Verwirrung zwischen beiden Uhrenmarken stiften zu wollen.
Ice Watch wurde Die Uhren werden in Bastogne entworfen, aber in China produziert. Ice Watch wurde 2007 von Lifestyle-Designer Jean-Pierre Lutgen aus Belgien und Polly Yu aus China gegründet. Inzwischen gehören die Uhren der Marke Ice Watch zu den führenden Marken im Low-Cost-Segment. Die Firma verkauft jährlich über zwei Millionen Zeitmesser. Die Marke betreibt Shops in 103 Ländern und zählt 14 Web-Shops weltweit.
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