Das bedeutet aber keinen Neustart: «Unser Ziel bleibt es, das bestmögliche Ergebnis für unsere Gläubiger herauszuholen», sagte der fürs Tagesgeschäft zuständige Manager John Suckow am Dienstag in New York. Ab dem 17. April sollen die ersten Gelder an die Geschädigten fließen.
Im Topf sind geschätzte 65 Milliarden Dollar – jedoch nicht in bar, viele Vermögenswerte sind in Immobilien oder Finanzgeschäften verborgen. Ein neues Management soll die Schätze nun heben, dann an die Gläubiger auszahlen und Lehman Brothers endgültig abwickeln. Es könnte aber noch Jahre dauern, bis die Lichter ausgehen. Die Insolvenz gilt als die komplizierteste in der US-Geschichte.
20 Cent für jeden Dollar
Ende vergangenen Jahres hatten die Gläubiger einem überarbeiteten Insolvenzplan zugestimmt. Für jeden verlorenen Dollar dürften sie im Schnitt um die 20 Cent zurückbekommen – je nachdem, wie die Geschäftsbeziehung zu Lehman war. Das gilt für die Muttergesellschaft in den USA. Die Tochtergesellschaften in aller Welt – so auch in Deutschland – haben eigene Insolvenzverwalter.
Lehman Brothers war im September 2008 wegen missglückter Spekulationen auf dem US-Häusermarkt zusammengebrochen. Die Pleite hatte die Finanzkrise angefacht. Seit dieser Zeit läuft die Abwicklung der einst viertgrößten Investmentbank der Welt. Das Prozedere zog sich so lange hin, weil Lehman eng in die Finanzwelt verflochten war und Tochterfirmen in mehr als 40 Ländern hatte.
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