Er wird mit seinem brandneuen Großprojekt anreisen: dem „Santo Spirito“-Album, das auch in der innovativen „Santo Spirito“- Box mit drei CDs und zwei DVDs im Handel erhältlich ist. Chris Reas Expressivität zeigt sich nämlich nicht nur in der Musik und in der Dichtkunst, sondern auch in der Malerei und im Film, vor und hinter der Kamera.
Chris Rea
Rockhal
Am 10. März um 20 UhrKontakt und Tickets:5, avenue du Rock’n’Roll
L-4361 Esch/Alzette
Tel.: (+352) 24 55 51
• www.rockhal.lu
• www.chrisrea.com
Vor allem nach seiner schweren Bauchspeicheldrüsen-Operation vor mehr als zehn Jahren, die er nicht zu überleben glaubte, ist er sich bewusst geworden, welche die Dinge im Leben sind, die ihm wirklich etwas bedeuten. Der Blues war wohl eine davon und nach seiner Genesung widmete er sich hingebungsvoll und äußerst produktiv diesem Genre. „The Blue Guitars“, ein sogenanntes „Earbook“ mit elf CDs und einer DVD (2005), und „The Return of the Fabulous Hofner Bluenotes“ (2008) mit drei CDs und zwei Vinyl-EPs sind daraus resultiert.
Wir haben Chris Rea telefonisch einiges über sein Leben und sein letztes Werk „Santo Spirito“ fragen dürfen. Dass er dabei gerade im Tourbus saß, „on the road“ von Frankfurt nach Oberhausen, verlieh dem akustisch verzerrten Gespräch einen noch größeren Charme.
Tageblatt: Wie schaffen Sie es, so viele Ideen zu sammeln und so viel zu schreiben, um solch kolossale Werke zu veröffentlichen?
Chris Rea: „Ich schreibe jeden Morgen, sobald ich aufstehe. Ich kann nicht anders. Außerdem finde ich es ziemlich langweilig, immer nur eine CD auf den Markt zu bringen. Es muss wohl auch etwas anderes für einen Künstler geben, um sich auszudrücken. Diesmal habe ich eben die ‹Santo Spirito›-Box mit drei CDs, zwei Filmen und Soundtracks geschaffen.“
Apropos Filme: Der eine ist eine Art Chronik des Stierkampfs, der andere spielt sich in Florenz ab und stellt eine Art Suche nach der Wahrheit dar. Was hat Sie an Florenz fasziniert?
„Eine meiner beiden Töchter hat fünf Jahre lang in Florenz studiert und ich war von dieser Stadt, ihren vielen Kirchen und ihrer Atmosphäre hingerissen. Ich bin immer wieder gerne dorthin gereist und habe mich inspirieren lassen.“
Sprechen Sie auch Italienisch? Ihr Vater Camillo Rea war ja Italiener und wurde in England durch seine Eis-Fabrik bekannt.
„Ja, ich spreche Italienisch, aber es handelt sich dabei eher um einen regionalen Dialekt aus Frosinone. Als mein Vater nach England kam, hat auch er nach und nach immer weniger Italienisch gesprochen.“
Es wird behauptet, dass italienische Musik und Blues sich perfekt ergänzen. Sehen Sie das auch so?
„Absolut! Die Melodien und die Instrumente, die ich als Kind bei meinen Onkeln sehr viel gehört habe, wie Akkordeon, Mandoline und Gitarre, sind ideal, um sie mit Blues zu vermischen. Für mich ist dies aber so natürlich geworden, dass ich nicht mehr daran denke. Ist ja auch schon so lange her. Ich weiß nur, dass es mir fehlen würde, wenn ich es nicht so machen würde. Im Konzert werden Sie einen schönen italienischen Blues-Gitarren-Song hören.“
Sie haben einmal gesagt, dass manche Musiker in Europa Blues nur spielen, um zu zeigen, wie gut sie an der Gitarre sind. Sind Sie noch immer der Meinung?
„Ja, was aber nicht heißt, dass nur Amerikaner Sinn für Blues haben und der Rest der Menschheit nicht. Sicherlich gibt es aber einen typisch amerikanischen Blues. Was ich damit gemeint habe, ist dass der ‹Chicago Blues› eine Zeit sehr ‹fashionable› und eine Art Pop-Musik geworden war, sprich ein Genre für sich. Ihn zu spielen wurde fast zur olympischen Disziplin: Je schneller, desto besser. Blues drückt man aber mit der Intensität von Emotionen aus, nicht mit der Vielzahl von Noten. Meiner Meinung nach ist Tschaikowski ein super Blues-Musiker!“
Zum Abschluss noch eine Frage über eine andere Ihrer Leidenschaften, nämlich Ferraris und Rennfahren. Besuchen Sie gerne Formel-1- Rennen?
(lacht) „Ich mache lieber mein eigenes Rennen! Ich besitze historische Autos, denn ich fahre lieber selber, als nur zuzuschauen!“
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