Die Gespräche mit dem Eigner Investindustrial befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Eine weitere Person bestätigte die Kontakte. Weder VW, Audi noch Ducati wollten sich dazu äußern.
Derzeit würden die Bücher von Ducati geprüft, sagte ein Unternehmensinsider. Ein Abschluss könnte bis Mitte April bekannt gegeben werden. Der Wert der Marke wird den Informationen zufolge einschließlich Verbindlichkeiten auf rund 800 Millionen Euro geschätzt. Das britische Fachmagazin «Car Magazin» bezifferte den voraussichtlichen Nettokaufpreis auf 250 bis 300 Millionen Euro.
Treibende Kraft
Eine Einigung könnte VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech auf der Hauptversammlung von Europas größtem Autobauer am 19. April feiern. Der Porsche-Enkel gilt als treibende Kraft hinter den Bemühungen um die italienische Marke mit den roten Sport-Motorrädern. Er will einen Autokonzern schmieden, der von spritsparenden Kleinwagen, Elektroautos, Kompaktwagen über Schwerlaster und Busse bis hin zu Motorrädern alles im Angebot hat, was auf den Straßen rollt. Mit Ducati würde VW die von Piech mehrfach als Wunsch genannte Zahl von zwölf Marken erreichen. Zu dem Wolfsburger Unternehmen gehören einschließlich der Beteiligung Porsche bereits acht Pkw-Marken, die beiden Lkw-Bauer MAN und Scania sowie die VW-Transportersparte.
Als Interessenten für Ducati galten Medienberichten zufolge auch der indische Autobauer Mahindra und BMW. Der Münchner Autokonzern, der bereits Motorräder herstellt, hat Kaufabsichten allerdings dementiert.
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