Unter dem Titel «The Road We’ve Traveled» (Der Weg, den wir zurückgelegt haben) hat das Wahlkampfteam von Barack Obama am Donnerstag ein 17-minütiges Video veröffentlicht. Der US-Präsident, dessen Umfragewerte zuletzt unter den hohen Benzinpreisen gelitten haben, geht damit in die Offensive und lässt seine erste Amtszeit in bestem Licht erscheinen. Unterstützt wird er von Hollywood-Prominenz: Regie führte Davis Guggenheim, der für den Al-Gore-Film «Eine unbequeme Wahrheit» den Oscar erhielt, Sprecher ist Tom Hanks.
«Seit den Tagen von Franklin Roosevelt hat kein Präsident eine solche Last auf seinen Schultern gespürt», teilt Hanks dem Wahlvolk mit. Übersetzt heisst das: Obama hat von seinem Vorgänger ein tonnenschweres Erbe übernommen. Gemessen daran ist seine Bilanz hervorragend, so die Botschaft des Clips. Der private Sektor habe in den letzten Jahren 3,5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Besonders breiten Raum nehmen zwei Themen ein: Die Staatshilfe für die wieder florierende Autoindustrie und die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden.
Biden attackiert die Republikaner
Das Obama-Team hat definitiv in den Wahlkampf-Modus geschaltet. Auch Vizepräsident Joe Biden hat am Donnerstag seinen ersten offiziellen Wahlkampfauftritt absolviert und dabei die republikanischen Präsidentschaftsbewerber als Beschützer der Privilegierten kritisiert. Präsident Barack Obama sei dagegen der Anwalt der Mittelschicht, sagte Biden in Toledo im Bundesstaat Ohio, der bei der Wahl am 6. November eine Schlüsselrolle spielen wird.
Besonders scharf griff er Mitt Romney, Rick Santorum und Newt Gingrich an, weil sie die Rettung der US-Autoindustrie durch den Staat abgelehnt hätten. Diese Massnahme habe während der Rezession 1,4 Millionen Arbeitsplätze gerettet. «Wenn ihr diesen Leuten die Schlüssel zum Weissen Haus überlasst, führen sie die Mittelschicht in den Bankrott», sagte Biden auf dem ersten von vier geplanten Wahlkampfterminen in den kommenden Wochen.
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