Die belgische Bank, die am Kapital der BGL BNP Paribas in Luxemburg beteiligt ist, weist für das vergangene Jahr einen Gewinn von 104 Millionen Euro aus, der an die Aktionäre, das sind das Königreich Belgien und die Finanzgruppe BNP Paribas in Paris, ausgeschüttet wird.
Das belgische Institut sei, so der Vorstandsvorsitzende Max Jadot, in einem Gespräch mit der Wirtschaftszeitung «L´Echo», genügend flüssig und habe genügend Rücklagen, um auf dem Finanzmarkt einzukaufen, wenn sich eine Gelegenheit böte. Derzeit habe man allerdings kein Dossier auf den Schreibtischen.
Hartes Jahr 2011
Die Bilanz der belgischen Teil-Mutter der BGL BNP Paribas ist im vergangenen Jahr durch zwei Ereignisse beeinträchtigt worden. Zum einen hat auch die belgische Tochtergesellschaft, wie alle Banken der Pariser Finanzgruppe, eine Berichtigung der Werte der Griechenland-Anleihen vorgenommen und hat sie um 75 Prozent abgewertet. Zum anderen hat es in der Türkei eine Fusion der von BNP Paribas und der ehemaligen Fortis gehaltenen Banken gegeben. Die Fusionsbemühungen und die Integration der beiden Banken schlugen mit einem Aufwand von 314 Millionen Euro zu Buche. Die Wertberichtigung der griechischen Anleihen brachte eine Wertminderung von 866 Millionen Euro mit sich.
Die Klagen der europäischen Regierungen über den Aufwand für die Rettung von Banken bekommen eine andere Sichtweise, wenn man die Zahlungen der Banken an die Regierungen sieht. Die belgische Regierung erhält von der BNP Paribas Fortis für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 52 Millionen Euro für ihren 25 prozentigen Anteil an der Bank. Die Dividende pro Aktie beträgt 43 Cent. Wegen der zahlreichen Belastungen ist sie – wie bei der Muttergesellschaft – gegenüber dem Jahr 2010 halbiert worden. Belgien ist darüber hinaus noch mit 10,8 Prozent an der BNP Paribas selbst beteiligt und wird aus Paris im Juni ebenfalls noch eine Dividende erhalten. Sie wird ebenfalls nur die Hälfte gegenüber 2010 betragen und bei 155 Millionen Euro liegen.
2012 wird gespart
Belgien ist der größte Aktionär der Pariser Finanzgruppe. Die belgische Finanzgruppe soll im vergangenen Jahr ohne Berücksichtigung aller außerordentlichen Einflüsse einen Gewinn von 585 Millionen Euro gemacht haben. Als Dividende ausgeschüttet werden insgesamt 208 Millionen. Für das laufende Jahr hat BNP Paribas Fortis einen Austeritätsplan aufgelegt, mit dem 200 Millionen Euro an Kosten eingespart werden sollen.
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