«Bischof Ackermann lässt ehemalige und potenzielle Täter weiter Seelsorger sein», sagte Thomas Schnitzler von der Opferinitiative «MissBiT» dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». «In Trier wird Pseudo-Aufklärung betrieben, nichts weiter», sagte seine Kollegin Claudia Adams. Als Missbrauchsbeauftragter hatte Ackermann eine «Null-Toleranz-Linie» gegenüber Tätern gefordert.
Wie das Magazin berichtet, sollen mindestens sieben als pädophil aufgefallene Pfarrer im Bistum im Einsatz sein, darunter ein Geistlicher, der als Lehrer in einem Internat sexuelle Beziehungen zu einem seiner Schüler unterhalten haben soll, und zwei wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilte Priester. Das Bistum will jedoch die genaue Zahl der Priester, die im «eingeschränkten Einsatz unter Auflagen» tätig sind, derzeit nicht preisgeben.
Das Bistum Trier, in dem rund 1,5 Millionen Katholiken leben, umfasst die ehemaligen Regierungsbezirke Trier und Koblenz sowie weite Teile des Saarlandes. Der Skandal um jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in katholischen Einrichtungen, auch in Luxemburg, hatte die Kirche stark erschüttert. Die Deutsche Bischofskonferenz ernannte daher Ackermann zum Beauftragten für das Thema in Deutschland und beschloss neue Leitlinien.
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