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Porsche verdient so viel wie noch nie

Porsche verdient so viel wie noch nie
(dpa)

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Rekorde bei Umsatz, Absatz, Mitarbeiterzahl - und nun auch noch beim Jahresüberschuss. Der Sportwagenbauer Porsche hat 2011 unterm Strich so viel verdient wie nie. Das weitere Wachstum mit neuen Modellen hat jedoch auch seine Tücken.

Der Sportwagenbauer Porsche hat im vergangenen Jahr mit 1,46 Milliarden Euro den höchsten Überschuss in der Geschichte des Unternehmens eingefahren. Dieser Gewinn geht aus dem am Montag vorgelegten Geschäftsbericht hervor. Die Porsche AG hatte bereits vergangene Woche ihre Bilanz präsentiert, das Ergebnis unterm Strich aber noch ungenannt gelassen. Bei 10,9 Milliarden Euro Umsatz 2011 bedeutet der Nettogewinn, dass Porsche an jedem erlösten Euro gut 13 Cent verdiente. Zum Vergleich: Beim Porsche-Nachbarn Daimler blieben 2011 von jedem umgesetzten Euro knapp 6 Cent übrig. 2010 hatte Porsche 1,21 Millionen Euro Überschuss verbucht.

Der Chef des schwäbischen Sportwagenbauers, Matthias Müller, hatte bei der Bilanz vergangene Woche allerdings durchblicken lassen, dass die Traumrenditen demnächst eher nicht weiter wachsen dürften. Bei der operativen Umsatzrendite – also dem Verhältnis von Erlösen zum Gewinn vor Zinsen und Steuern – peilt der Manager für die nächsten Jahre «mindestens 15 Prozent» an. Aktuell liegt die Kennzahl mit 18,7 Prozent klar über dieser Marke – ein Spitzenwert in der Branche.

Macan, kleiner Burder von Cayenne

Porsches Produktpalette wird 2013 wachsen um den kleinen Bruder der Geländelimousine Cayenne, den Macan. Die fünfte Baureihe wird für Porsche-Verhältnisse günstig sein. Mit dem Volumenmodell, das für ein Verkaufsziel von 50.000 Einheiten jährlich steht, dürften die Margen daher eher nicht steigen. Bis 2018 wollen die Zuffenhausener 200.000 Autos absetzen. 2011 waren es annähernd 120.000 Fahrzeuge gewesen.

Mit dem Ausbau der Modellpalette will Porsche nach Müllers Worten sehr behutsam umgehen. So hatte der Autobauer konkrete Gedankenspiele über ein günstiges Einsteigermodell jüngst beendet. Müller erklärte bei der Bilanz, es gehe dabei um folgende Frage: «Ist die Marke so stabil, dass man sie quasi beliebig dehnen kann? Diese Frage wollen wir sehr umfassend beantwortet haben, bevor wir dort an dieser Stelle leichtfertig eine Entscheidung treffen, die unsere Markenstabilität verletzen könnte.» Porsches Neuwagenpreise beginnen bei rund 50.000 Euro. Der Klassiker 911 kann durchaus auch 200.000 Euro kosten.

Gebündeltes Geschäft

Im Porsche-Konzern ist das Geschäft mit den Autos in der Porsche AG gebündelt: von Forschung und Entwicklung über die Produktion bis zur Personalgewinnung. An den Zahlen der Porsche AG lässt sich ablesen, wie Porsche im Automarkt unterwegs ist.

Die AG mit dem operativen Geschäft steht unter dem Dach der Porsche Automobil Holding SE, kurz Porsche SE. Dieser Konzern-Überbau hält nicht nur die Mehrheit an der Porsche AG, sondern auch gut 50 Prozent der Volkswagen-Stammaktien.

Die Porsche SE hatte im vergangenen Jahr unterm Strich nur einen kleinen Überschuss von 59 Millionen Euro verzeichnet. Auslöser dafür waren Vorschriften, die die verzögerte Ehe mit Volkswagen für die Holding buchhalterisch negativ einpreisen. Das heißt aber nicht, dass bei der SE tatsächlich viel Geld verbrannt wird. Es sind Sondereffekte rein auf dem Papier – Finanzmathematik, die Investoren Einschätzungen erleichtern soll