Headlines

Strahlendes Wochenende

Strahlendes Wochenende

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG - Vom letzten Freitag, dem 23. März bis zum Sonntag, dem 25. März, hatte die Vereinigung „d’stater muséeën“ zur 15. Auflage des Museumsfestes eingeladen.

Waren in den Vorjahren nur die städtischen Museen am „Tag der offenen Tür“ beteiligt, sind nun auch die regionalen Museen mit von der Partie, 30 Museen des Großherzogtums haben sich der Veranstaltung angeschlossen. Die Chance, bei freiem Eintritt Kunst, Kultur und Geschichte zu erleben, haben in den letzten Jahren viele Interessierte wahrgenommen, die Besucherzahlen liegen mittlerweile im fünfstelligen Bereich.

Grund genug, mit dabei zu sein und sich an einem angenehm sonnigen Samstag auf Entdeckungsreise durch einige der städtischen Museen zu begeben. Die Mitarbeiter in der Villa Vauban sind guter Laune. Sie arbeiten gerne am Tag der offenen Tür, denn ein wenig anders ist es schon verglichen mit normalen Arbeitstagen. Es ist mehr ein Familientag, meinen sie, anders als bei der „Museumsnacht“, die doch eher junges Publikum anzieht. Einige schauen auch nur mal für einen kurzen Besuch vorbei, um mal ein wenig Museumsluft zu schnuppern.

„Emotionen“

Zu sehen gibt es eine Ausstellung, die sich „Emotionen. Spiegelungen in Malerei und Fotografie“ nennt. Emotionen wie Liebe, Freude, Trauer und Sehnsucht werden durch die Medien der Malerei und der Fotografie präsentiert. Daneben kann man sich im Dokumentationsraum die interessante Geschichte der Villa Vauban erzählen lassen, bis hin zur Umgestaltung zum jetzigen Museum.

Eine neue Ausstellung ist erst im Aufbau, aber wie einige der anderen Museen auch, bietet die Villa Vauban ein Begleitprogramm zum Museumsfest an, wie Führungen und Workshops für Kinder. So auch im Historischen Museum. Hier ist man ganz zufrieden mit den Besucherzahlen, an diesem Samstag haben viele Touristen den Weg in die Ausstellungsräume gefunden. „Armes Luxemburg“, heißt die sehr interessante Ausstellung, die noch bis Ende April zu sehen ist und Einblicke in Dimensionen der Armut in Luxemburg und der Welt gibt, von der Zeit der „sozialen Frage“ um 1850 bis heute.

„Büchermarkt“

Für Kunstliebhaber lohnt sich das Stöbern in den Büchern, die eigens zum Tag der offenen Tür zum Verkauf angeboten werden. Auch das „Casino Luxembourg“ hat einen kleinen Raum zum „Büchermarkt“ umfunktioniert. Der Schwerpunkt liegt hier bei den Monographien. Für die Ausstellung der Schwestern Liesbeth und Angelique Raeven „L.A. Raeven – Ideal Individuals“ muss man sich schon etwas Zeit nehmen und sie auf sich wirken lassen.

Das schöne Frühlingswetter hat eine große Anzahl Menschen nach draußen gelockt, in den Museen ist es hingegen auffallend ruhig. Im Naturkundemuseum weiß man aus Erfahrung, dass Superwetter kein Museumswetter ist. Dann verbringen Eltern die Zeit mir ihren Kindern lieber im Freien als im Museum. Zudem ist am Sonntag noch verkaufsoffen, da erwartet man sich hier keinen Besucherandrang.

Museumslandschaft

Ausstellungsräume für sich allein zu haben ist auch ganz nett. Kein Gedränge an den Schautafeln „Der Grüne Wall im Westen“, kein Geschubse an den Vitrinen. Man könnte einen ganzen Tag in nur einem der Museen verbringen, so viel gibt es zu entdecken. Möchte man sich erst einmal ein bisschen in der Museumslandschaft umschauen, ist so ein Tag der offenen Tür genau richtig. Man kann ja später wiederkommen, wenn man etwas Interessantes für sich entdeckt hat.

Die Galerie „Am Tunnel“ stellt neben Edward Steichens „The Family of Man“, Fotografien des luxemburgischen Sportfotografen Arthur Till aus. Die tollen Fotos hängen etwas verloren an den Wänden im vierten Untergeschoss, so richtig kommen sie nicht zur Geltung. Ein unglaublich langer Gang, die niedrigen Decken, die Galerie hat ihren Namen wahrlich zu Recht. Die Ausstellungen der städtischen Museen haben für jeden etwas zu bieten, vielleicht finden am Tag der offenen Tür ja nicht nur Kunstliebhaber den Weg dorthin, sondern auch diejenigen, die sonst nie oder selten ins Museum gehen. Wäre doch schön, oder?