Die zuständigen Ermittlungsrichter hätten eine ursprünglich für Mittwoch geplante erneute Vernehmung vorgezogen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Montagabend unter Berufung auf Justizkreise. DSK war am Montag wegen seiner Beteiligung an illegalen Sex-Partys in Lille erneut vernommen worden. Die Richter werfen in ihrem Anklageverfahren dem früheren IWF-Chef «bandenmäßige Zuhälterei» vor.
Nach Einschätzung der Ermittler könnte der frühere Chefs des Internationalen Währungsfonds (IWF) zudem von veruntreuten Firmengeldern profitiert haben. Bei der Callgirl-Affäre stehen auch ranghoher Polizeichef und Geschäftsleute im Visier der Justiz.
Der tiefe Fall
Im Falle Strauss-Kahns ging es vor allem um die Frage, ob er bei seiner Teilnahme an gesponserten Sex-Partys in Paris, Brüssel und Washington wusste, dass die Frauen Prostituierte waren. Die Richter sagen Ja.
Im Vorjahr hatte er nach Vergewaltigungsvorwürfen eines New Yorker Zimmermädchens nicht nur den IWF-Chefposten, sondern auch seine Hoffnungen auf die Präsidentschaftskandidatur der französischen Sozialisten aufgegeben. Die US-Justiz stellte das strafrechtliche Verfahren zwar wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Frau ein, eine zivilrechtliche Klage ist aber noch anhängig.
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