Freitag19. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Entwarnung für die Denkmalschützer

Entwarnung für die Denkmalschützer

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG - Eine Abrissgenehmigung, die vor einiger Zeit an den ehemaligen Paul-Wurth-Hallen in der rue de l’aciérie hing, erschreckte die Denkmalschützer. Nun gab es Entwarnung. Die Abrissgenehmigung wird widerrufen.

Das Dokument mit Stempel vom 10. Februar 2012 sah vor, dass die Hallen 2 und 3 zum Abriss freigegeben waren. Auf Nachfrage hieß es unter der Woche aber von Paul Wurth, dass man noch gar nicht genau wisse, was dort wann passieren werde, man sei noch in Gesprächen mit dem „Service des sites et monuments nationaux“ (SSMN) und der Stadt Luxemburg.

Das bestätigte SSMN-Direktor Patrick Sanavia gestern auf Tageblatt-Anfrage. Umso verwunderter war man hier auch über die plötzliche Abrissgenehmigung: „Es gab in den letzten Wochen und Monaten Gespräche zwischen uns und dem städtischen ‚Service de l’urbanisme‘. Wir waren auch erschrocken, als auf einmal diese Genehmigung da war. Wir waren in einer Logik des Erhaltens, die Frage war, wie kriegen wir diese Gebäude in ein neues Projekt eingebunden?“

Erleichterung

Allerdings folgte dem Schrecken offenbar schnell eine gewisse Erleichterung. Bei einem schon länger anberaumten Treffen mit dem hauptstädtischen Schöffenrat wurde das zum Thema gemacht. „Ich glaube, da wurden sie sich erst bewusst, was sie da genehmigt hatten. Es war nicht ganz klar, aber wir haben dann gemeinsam herausgefunden, dass mit dieser Genehmigung eigentlich alles zum Abriss freigegeben war. Sie haben uns dann versichert, dass sie diese Abrissgenehmigung zurückziehen würden. Laut meinen Informationen wurde das auch Paul Wurth schon mitgeteilt“, so Sanavia.

Das alles abgerissen werden sollte, war offenbar nie geplant, schon gar nicht jenes Gebäude, an dem besagte Genehmigung aushing. Was die Irritationen aber nur verstärkt hat. Sogar eine Anfrage, das Gebäude zu schützen und zu klassieren ging beim SSMN ein. „Alles Historische soll erhalten bleiben“, so Sanavia, auch wenn man an dem Teil aus den 50er-60er Jahren zur route d’Esch hin nicht so hänge.

Geschützt war und ist hier aber bisher nichts, „wir warten ja auch noch darauf, dass die Stadt Luxemburg, wie andere Gemeinden, ihre Aufgabe erledigt, denn im neuen PAG gibt es ja auch einen Abschnitt zum Thema ‚Patrimoine’“, so Sanavia. Was letztendlich mit der alten Stahlgießerei passieren wird, ist noch unklar. „Ich weiß nicht, was Paul Wurth vorhat, aber eine Idee wäre eine Markthalle, eine andere, großräumig Büros einzuziehen. Mal sehen, was da kommt. Wir hoffen nur, dass wir weiter so eingebunden bleiben, und dann vergessen wir diesen kleinen Zwischenfall“, so Sanavia abschließend.