«Wir gehen davon aus, dass es sich um eine legale Trophäenjagd gehandelt hat. Als Ehrenpräsident des spanischen WWF (World Wide Fund For Nature) hätte er das aber lieber bleiben lassen sollen», sagte der Sprecher von WWF Deutschland, Roland Gramling, am Montag in Berlin.
Die spanischen Kollegen seien im engen Kontakt mit dem dortigen Königshaus: «Es besteht Erklärungsbedarf.» Die Hintergründe der Jagd müssten geklärt werden. «Wir müssen wissen, ob alles mit rechten Dingen abgelaufen ist.»
König soll abgesetzt werden
Auf einer spanischen Webseite unterzeichneten bis Montagnachmittag mehr als 43 000 Menschen eine Petition zu Absetzung des Ehrenpräsidenten. «Die Bestürzung ist gut nachvollziehbar. Wir sind von den Meldungen am Wochenende genauso überrascht worden», erklärte Gramling. Er gehe aber davon aus, dass es sich um eine regulierte Jagd gehandelt habe. «Auch wenn es für manche Naturschützer schwer nachvollziehbar ist: Nach Ansicht des WWF kann die Trophäenjagd – sofern sie der Arterhaltung und dem Naturschutz dient – unter strengen Voraussetzungen sinnvoll sein.» Die relativ hohen Abschussgebühren – laut WWF werden pro erlegtem Tier etwa 20 000 Euro fällig – müssten dabei aber der regionalen Bevölkerung und dem Naturschutz zu Gute kommen. 2011 seien in Botsuana im Zuge einer «regulierten und nachhaltigen Trophäenjagd» etwa 400 Elefanten erlegt worden.
Mit dem Ansatz sei es vielerorts gelungen, Anreize zur Erhaltung von Lebensraum und Arten zu schaffen, erklärt Gramling. «Häufig wurde dabei auch die Wilderei drastisch reduziert.» Diese sei aber nach wie vor ein enormes Problem: Laut WWF werden in Afrika jährlich etwa 12 000 Elefanten illegal abgeschossen.
Der WWF wurde vor mehr als 50 Jahren auch von Mitgliedern europäischer Adelshäuser mitbegründet. Nach Angaben des Autors Wilfried Huismann, der das kritische «Schwarzbuch WWF» geschrieben hat, wollte der Großadel damals seine durch die Entkolonialisierung gefährdeten Jagd- und Naturschutzgebiete in Afrika erhalten.
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