Ein britischer Ägyptologe löste nun einen Teil eines archäologischen Puzzles, berichteten australische Medien am Samstag. John Taylor, der Ägypten-Kurator des British Museum in London war zu Gast in Brisbane, um eine Ausstellung vorzubereiten. Auf einem Papyrusfragment erkannte er die Namenshieroglyphe des Priesters und Chefbaumeisters Amenhotep.
Das Fragment ist ein Stück des sogenannten «Totenbuchs von Amenhotep». Der Priester war verantwortlich für den Bau des bekannten Tempel des Amun-Re in Karnak vor 3400 Jahren. «Der Papyrus ist nicht von irgend jemandem – [Amenhotep] war einer der höchsten Beamten als Ägypten am Gipfel seiner Blüte stand», erklärte Taylor. «So eine Entdeckung macht man nur einmal im Leben.» Auf Nachfrage erfuhr er, dass im Museumskeller noch weitere Fragmente des Papyrus lagern. Eine Frau hatte sie dem Museum vor 99 Jahren gespendet, doch niemand erkannte damals deren Bedeutung. Das Totenbuch wurde bereits im Jahr 1890 entdeckt. Teile davon wurden an Sammler und Museen verkauft.
Taylor plant nun, die empfindlichen Papyrusteile zu fotografieren und digital mit Fragmenten aus Museen in London, Boston und New York zusammenzufügen. Das Museum will die Nachfahren der Spenderin ausfindig machen. Vielleicht erfahre man so mehr über die Geschichte des Papyrus, so Museumsdirektor Ian Galloway. «Wir sind unglaublich überrascht, dass wir ein so wichtiges Objekt in unserer Sammlung hatten», fügte er hinzu.
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