Wie schon in den vergangenen Jahren sind auch 2012 wieder ein rundes Dutzend Unternehmen aus dem Großherzogtum auf der weltgrößten Industriemesse in Hannover vertreten, wo sie unter anderem ihre Neuentwicklungen präsentieren.
Zum Luxemburger Tag, der, wie es Tradition ist, am Mittwoch auf der Hannover Messe stattfand, waren neben Erbgroßherzog Guillaume und Wirtschaftsminister Etienne Schneider auch zahlreiche Vertreter der Luxemburger Wirtschaft angereist.
Plädoyer für mehr Weiterbildung
«Seit nunmehr über 30 Jahren nutzt Luxemburg die Hannover Messe als Forum für die weltweite Präsentation neuester Produkt- und Dienstleistungen ‹made in Luxembourg'», so Etienne Schneider in seiner Ansprache. Schließlich nehme die Hannover Messe eine absolute Ausnahmestellung in der internationalen Messelandschaft ein. Sie liege nach wie vor am Puls der Wirtschaft und liefere wichtige Indikatoren über Stimmungen, Entwicklungen und Tendenzen im Wirtschaftsgeschehen. Zwar habe die Luxemburger Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten grundlegende Veränderungen durchgemacht, vor allem hinsichtlich des Ausbaus des Finanz- und Dienstleistungssektors, «doch bedeutet das in meinen Augen nicht, dass industrielle Aktivitäten in die Bedeutungslosigkeit verfallen», erklärte Schneider. Genau das Gegenteil sei der Fall. Gerade die immer noch andauernde Wirtschafts- und Finanzkrise beweise, wie anfällig eine zu einseitig ausgerichtet Wirtschaft sein kann. «Ein gesundes Luxemburger Wirtschaftsmodell muss sich daher zwingend auf ein nachhaltiges industrielles Standbein stützen, um sich im internationalen Konkurrenzumfeld durchsetzen zu können», so Schneider weiter.
Um sich den Herausforderungen der kommenden Jahre stellen zu können, müsse sich die Luxemburger Industrie wandeln. «Nur wer Mut zu Veränderungen beweist, kann im Ringen um Effizienz und Wachstum mithalten», so der Wirtschaftsminister.
Besondere Bedeutung
Insofern seien besonders die Bereiche Innovation, Forschung und Entwicklung von besonderer Bedeutung. «In diesen Bereichen ist Luxemburg bestrebt, die Versäumnisse der letzten Jahre aufzuholen.» So habe die Regierung in den vergangenen Jahren «mutige Schritte» unternommen, um sowohl der privaten als auch der öffentlichen Forschung unter die Arme zu greifen. «Bei allen Überlegungen sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass der Mensch am Ursprung aller Innovationsbemühungen steht», betonte Schneider.
Gerade deswegen sei es unabdingbar, verstärkt in Aus- und Weiterbildung zu investieren, um sich so den entscheidenden Wissensvorsprung zu sichern. «Es freut mich in meiner Eigenschaft als Energieminister besonders, dass der traditionsreiche Luxemburger Tag in diesem Jahr zum allerersten Mal eben in jenem zukunftsträchtigen Bereich der Energie stattfindet», so der Minister.
Mehr erneuerbare Energien
Vor allem vor dem Hintergrund ständig steigender Energiepreise, des Klimawandels und der zunehmenden Knappheit fossiler Brennstoffe sei ein «intelligentes Energiesystem» von entscheidender Bedeutung. «Schon jetzt ist klar: Nur wer auf kosteneffiziente Energie zurückgreifen kann und zudem in der Lage ist, die Versorgungssicherheit zu garantieren, bleibt auf Dauer wettbewerbsfähig», sagte Etienne Schneider weiter. Deswegen gelte es, die Energieversorgung bestmöglich durch erneuerbare Energien abzusichern. «Dabei helfen natürlich innovative Lösungen: Es präsentieren in diesem Jahr hier in Hannover insgesamt neun Luxemburger Unternehmen ihre Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien bzw. der Energieeffizienz.»
Schneider ist es ein besonderes Anliegen, die Luxemburger Wirtschaft zu diversifizieren. Deswegen sollen neue Wirtschaftszweige, wie Informations- und Kommunikationstechnologie, Biotechnologien und die Logistik besonders gefördert werden. Diese hätten, neben den Neuansiedlungen von Betrieben in Luxemburg, «eine absolute Priorität in meiner Amtszeit», erklärte der Wirtschaftsminister abschließend.
(Stefan Osorio-König/Hannover/Tageblatt.lu)
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