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«Luxemburg braucht ein Weltraum-Gesetz»

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Am Donnerstag veranstaltete der aufstrebende Wirtschaftssektor der Weltraumindustrie zum zweiten Mal seine "Journée de l’espace".

Eine Gelegenheit für den Sektor, sich auch der Politik zu präsentieren, da der Staat durch seinen ESA-Beitritt immerhin ein Investitionsprogramm von 100 Millionen Euro über mehrere Jahre hinweg finanziert.

«Wir haben eine richtige Nische geschaffen», meinte am Donnerstag Yves Elsen zum Auftakt der «Journée de l’espace», die in den Räumlichkeiten der Post auf Cloche d’or abgehalten wurden. Der Präsident des Unternehmerverbandes im Bereich des Flugwesens und der Weltraumindustrie (GLAE) zog eine positive Bilanz über die Entwicklung dieses Wirtschaftszweiges in Luxemburg.

Junger, aufstrebender Industriesektor

Der Weltraumsektor sei eine noch junge Industrie in Luxemburg. «Wir sind aber zuversichtlich, dass wir weitere Marktanteile auf diesem Schlüsselmarkt der Hochtechnologie gewinnen werden.» In der Tat – neben dem Globalplayer SES – ist sie klein, aber fein die Weltraumindustrie in Luxemburg. Die Unternehmen dieses Sektors beschäftigen mittlerweile 500 Personen.

Gerade der Staat hat beim Aufbau dieser Sparte eine äußerst wichtige Rolle gespielt und wird auch weiterhin seine voluntaristische Politik fortsetzen, bemerkte François Biltgen. Der «erste Weltraumminister Luxemburgs» wie Biltgen sich scherzhaft selber nannte, hatte auch gleich die gesamte «Commission de l’enseignement supérieur, de la recherche, des médias, des communications et de l’espace» des Parlaments im Schlepptau, damit sich die Abgeordneten ein Bild der letzten Entwicklungen machen konnten. Luxemburg hat durch den Beitritt in die Europäische Weltraumbehörde ESA ein Investitionsprogramm über mehrere Jahre von 100 Millionen Euro aufgestellt. Man wollte sich also auch ein Bild davon machen, was mit den Steuergeldern passiert.

Für Minister Biltgen ist die Weltraumindustrie definitiv ein wachsender Industriesektor. «Wir können allerdings nicht erwarten, dass dieser Sektor von heute auf Morgen substanzielle Summen an Unternehmenssteuern abwerfen wird. Der Sektor sei aber auch in puncto Forschung und Entwicklung sehr wichtig für Luxemburg. Daneben würden die Forschung sowie die Aufträge, die man durch den ESA-Beitritt bekam, auch weitere Unternehmen anziehen», meinte François Biltgen. «International haben wir – vor allem durch die SES – bereits einen hervorragenden Ruf», diesen gelte es jetzt auch, weiter zu nutzen.

Präsidentschaft

Im kommenden Herbst wird Luxemburg übrigens mit der Schweiz für drei Jahre die Präsidentschaft der Weltraumbehörde übernehmen. Man erhofft sich dadurch von allen Seiten natürlich auch eine weitere Stärkung des Standortes.

Biltgen sieht noch Bedarf bei Werbung um junge Studenten für den Sektor – durch die ESA kann man nun auch ein Trainee-Programm anbieten.

«Ich glaube aber, dass es auch an der Zeit ist, dass Luxemburg eine eigene Weltraumgesetzgebung bekommt. Ich denke hier besonders an den Versicherungsbereich, aber auch was die Nutzung von verschiedenen Datenströmen angeht.»