Denkbar schwierigste Witterungsbedingungen prägten das traditionelle Mai-Bergrennen von Eschdorf, wo sich Regen mit grau-verhangenem Himmel immer wieder ablöste, wodurch die Reifenwahl zur reinsten Pokerpartie wurde. Auf solch schmierigem Untergrund, wo sich fast viertelstündlich die Straßenverhältnisse änderten, waren jede Menge Erfahrung, etwas Glück und auch viel Mut von den Piloten gefordert. Die 1,85 km lange Auffahrt wurde somit zu einer delikaten Affäre, die enorm viel Fingerspitzengefühl verlangte.
Die Resultate
24. European Hill Race in Eschdorf:
1. David Hauser (L/Dallara GP2) 53,95, 2. Marcel Steiner (CH/Osella-Zytek FA30) 54,66, 3. Eric Berguerand (CH/Lola Ford B99) 56,14, 4. Ludovic Cholley (F/Dallara Opel F300) 57,37, 5. Jacques Marchal (B/Norma-BMW) 57,75, 6. Yannik Latreille (F/Norma-BMW) 57,78, 7. David Weber (CH/Dallara Opel F302) 58,09, 8. Alban Thomas (F/Lola Cosworth B99) 58,44, 9. Joel Roussel (F/Lola-Zytek B02) 58,79, 10. Anthony Loeuilleux (F/Tatuus Renault) 59,84, 11. Guy Demuth (L/Osella-Zytek FA30) 59,54 … 19. Léon Linden (L/Dallara Opel) 1.01,77, 23. Tommy Rollinger (L/Lola-Zytek B02) 1.02,42, 46. Nicolas Brebsom (L/Norma-Zytek) 1.07,12, 47. Christian Franck (L/Seat Leon) 1.07.14, 52. Romain Theissen (L/Porsche 997) 1.08,35, 53. Roland Braquet (L/Van Diemen Ford) 1.08,40, 66. Georges Keipes (L/Ford Escort Cosworth) 1.10,34, 73. Mike Souvigné (L/Renault Mégane) 1.10,97, 87. Manu Séguin (L/Subaru Impreza) 1.12.27, 88. Bob Kellen (L/Ford Escort) 1.12,31.
Viele Unterbrechungen
Etliche Ausrutscher und Verbremser waren an der Tagesordnung und bestimmten schon das samstägliche Training, das unter ähnlichen Bedingungen durchgeführt wurde. Viele Unterbrechungen hemmten immer wieder den Ablauf und so kamen an beiden Tagen jeweils nur zwei Wertungsläufe zustande, was zum Teil auch die Nerven der Zuschauer strapazierte. Beim Training deutete sich aber schon an, was dann tatsächlich am Sonntag Realität wurde: dass sich nämlich David Hauser bei diesen Bedingungen am besten aus der Affäre ziehen kann.
Diese Last musste er am Sonntag den Berg mit hinaufschleppen, aber der junge Student nahm es mit der gewohnten Gelassenheit, ließ sich nicht beirren und fuhr tatsächlich am schnellsten den Berg hinauf. Ihm zugute kam zusätzlich, dass sich Guy Demuth, Sieger von Lorentzweiler, beim ersten Lauf verzockte und nicht auf seinem eigentlich vorgesehenen Startplatz losfuhr, sondern als Letzter an den Start ging. Da hatte aber wenige Minuten ein kräftiger Regenschauer eingesetzt – der ihm sämtliche Siegchancen versaute. Denn im 2. Lauf gab es wegen der nassen Fahrbahn kaum bis gar keine Zeitverbesserungen der über 200 Starter und das Ergebnis von Rennlauf 1 war identisch mit dem Endergebnis.
Glücklich
Ein glücklicher und erstmaliger Gesamtsieger eines Bergrennens war darüber natürlich froh und überglücklich. David Hauser: „Die Umstellung auf das neue Auto benötigt noch etwas Zeit. Der neue GP2 verfügt über doppelt so viele PS wie mein Formel 3, dafür ist er aber auch schwerer, was mehr Feingefühl beim Lenken in den Kurven erfordert. Ich taste mich langsam an die Grenzen des neuen Boliden heran, bin aber schon sehr zufrieden.“
Das kann er mit Recht, Gratulation zum ersten Sieg bei einem Bergrennen, und das lässt für die Zukunft hoffen!
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