Nur sehr wenige Banken am Finanzplatz Luxemburg können von sich behaupten, in den letzten sieben Jahren einen Rekord nach dem anderen verbucht zu haben. „Das Ergebnis von 2011 war leicht besser als das Rekordjahr 2010“, unterstrich Geschäftsführer Guy Hoffmann am Dienstagmorgen vor Journalisten. „Es war das beste Jahr in der 85-jährigen Geschichte der Bank.“ Man habe auch keine Reserven aufgelöst, um diese Zahlen zu erreichen, „es war das Resultat des operativen Geschäfts der Bank“, fügte er hinzu.
Dabei blieb auch die Raiffeisen nicht von der Euro-Schuldenkrise verschont. Im Gegensatz zu der bekanntesten Luxemburger Staatsbank hat Raiffeisen der Öffentlichkeit jedoch mitgeteilt, um wie viel Geld es sich eigentlich handelt. Insgesamt hatte die Raiffeisen-Bank Griechenland zehn Millionen Euro geliehen. Davon musste sie 7,5 Millionen Euro als Verlust verbuchen. Heute hat die Bank keine griechischen Papiere mehr in ihrem Portfolio.
Gute Zahlen
Die Summe der Gelder, die Kunden 2011 bei der Raiffeisen angelegt haben, ist um 2,6 Prozent auf über fünf Milliarden Euro angestiegen. Auch die Summe der vergebenen Kredite ist weiter gewachsen, um 10,3 Prozent auf über 4,2 Milliarden. Zudem wurden „97,43 Prozent dieser Gelder für Projekte innerhalb Luxemburgs verliehen“, fügte Guy Hoffmann hinzu. Es handele sich vor allem um Immobilienkredite, aber auch um Darlehen für Handwerker, Freiberufler, Unternehmen sowie für Gemeinden.
Den Nettogewinn von 17,2 Millionen Euro wird die Bank zu ihren Reserven hinzufügen. Als genossenschaftliche Bank zahlt die Raiffeisen keine Dividende an Aktionäre. Das Eigenkapital steigt somit auf 160,9 Millionen Euro an, was „eine sehr gute Entwicklung“ sei, so Hoffmann. Dass die Kosten um 14,9 Prozent gestiegen sind, führt die Bank einerseits auf Automatismen, andererseits auf Investitionen in die Infrastruktur zurück. Außerdem hat die Bank vergangenes Jahr 19 neue Mitarbeiter eingestellt. Sie zählt deren nun 530.
Neben dem Bankgeschäft ist die Raiffeisen mit dem Bau eines neuen Gebäudes für den Hauptsitz der Gruppe beschäftigt. Hintergrund ist ein Mangel an Platz am aktuellen Sitz der Bank in Merl. Der Umzug nach Leudelingen ist in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 geplant. Das alte Gebäude wird die Raiffeisen aufgeben, eine Schalterbank werde man in einem anderen Gebäude in Merl aber beibehalten, unterstrich die Bank. Dieses Jahr plane man, in Kehl, Düdelingen und Ettelbrück neue Filialen aufzubauen, die bestehende ersetzen sollen.
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