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Commerzbank hat weiter zu kämpfen

Commerzbank   hat weiter zu kämpfen

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Die Commerzbank bleibt hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Der Gewinn im ersten Quartal bricht um mehr als 60 Prozent ein. Doch die Kapitalanforderungen der Aufseher sind vor der Frist erfüllt.

Die teilverstaatlichte Commerzbank bleibt in schwerem Fahrwasser. Zwar gelang es dem Institut vorzeitig, seine 5,3 Milliarden Euro große Kapitallücke zu schließen. Doch dafür musste die Bank zu Jahresbeginn einen Gewinneinbruch in Kauf nehmen. Die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf beurteilte das Unternehmen am Mittwoch skeptisch. Einen konkreten Ausblick für 2012 wagt der Vorstand weiterhin nicht. «Die mit der europäischen Staatsschuldenkrise einhergehende hohe Unsicherheit wird die Ertragslage der Bank weiterhin vor Herausforderungen stellen», erklärte der neue Finanzvorstand Stephan Engels.

Im ersten Quartal verdiente der Dax-Konzern mit 369 Millionen Euro unter dem Strich gut 60 Prozent weniger als vor einem Jahr (985 Mio Euro). Neben der Neubewertung der eigenen Schulden belasteten Aufräumarbeiten in der Bilanz, mit denen die Bank die Kapitallücke zu einem großen Teil stopfte.

Anforderungen erfüllt

Das Kapitalziel habe Priorität gehabt, erklärte Konzernchef Martin Blessing. Bereits Ende März und damit drei Monate vor Ablauf der Frist seien die Anforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA nun erfüllt. Sein Institut habe die Vorgaben sogar um 1,1 Milliarden Euro übertroffen. Bei ihrem letzten Stresstest hatte die Behörde bei der deutschen Nummer zwei den größten Kapitalbedarf aller deutschen Institute festgestellt.

Die Bank schloss diese Lücke durch den Abbau von Randaktivitäten und Risikopositionen, den Rückkauf eigener Schulden, die Umwandlungen von nachrangigen Anleihen in eigene Aktien sowie die Einbehaltung von Gewinnen. Die zu einem Viertel in Staatsbesitz befindliche Bank hatte stets betont, das Loch ohne neuerliche Staatshilfe oder eine große Kapitalerhöhung schließen zu können.

Schuldenkrise bereitet Sorgen

Angesichts der zuletzt wieder größeren Sorgen über den Verlauf der europäischen Schuldenkrise kassierte die Commerzbank ihr Ziel, im ersten Halbjahr 1,2 Milliarden Euro verdienen zu wollen. Im Gesamtjahr strebt der Vorstand für das Kerngeschäft mit Privatkunden, Mittelstandsbank, Osteuropageschäft und Investmentbanking ein «solides» operatives Ergebnis an. Die Kernbank erzielte von Januar bis Ende März ein operatives Ergebnis von 845 Millionen Euro – nach 1,2 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.

Von griechischen Staatsanleihen will die Commerzbank nichts mehr wissen. Nach dem Schuldenschnitt für Athen trennte sich das Institut inzwischen von fast allen Staatsanleihen des hoch verschuldeten Landes. Dafür nahm sie weitere 70 Millionen Euro Einbußen in Kauf, wie Finanzvorstand Engels ausführte. Im vergangenen Jahr hatten Abschreibungen von 2,3 Milliarden Euro auf Griechen-Bonds das Ergebnis der Commerzbank schwer belastet.

Zu Jahresbeginn gab es aber einige Lichtblicke. Die Commerzbank profitierte neben einem guten Geschäft in Polen von der robusten deutschen Konjunktur und ihrem starken Geschäft mit dem Mittelstand. So konnte sie die Vorsorge für faule Kredite zum Vorjahresquartal um 30 Prozent auf 212 Millionen Euro senken. Zudem verringerten sich die Verwaltungskosten um knapp 400 Millionen Euro auf rund 1,8 Milliarden Euro. Dabei zahlte sich die Übernahme der Dresdner Bank aus.