Die Abwickler schickten ein Fax an die Redaktion, in der sie die Einstellung des Blattes ankündigten, wie die Redaktion am Samstag auf der Internetseite der Zeitung berichtete. Tausend Solidaritätsbekundungen von Lesern seien eingegangen, berichtete die Zeitung am Sonntag. «Die Gemeinschaft unserer Leser hat auf den Versuch der Schließung reagiert.»
Auch aus der Politik kam Unterstützung. Die Zeitung könne und dürfe nicht schließen, hieß es in einer Mitteilung des Senators Vincenzo Vita von der italienische Mitte-links-Partei PD (Demokratische Partei) und des Journalisten und Parlamentsabgeordneten Giuseppe Giulietti.
Belegschaft wehrt sich
Die Belegschaft hat angekündigt, sich gegen die Abwicklung zu wehren. «Einstellung der Tätigkeit – wir sagen nein», lautete der Kommentar der Redaktion. «Sie wollen uns schließen, wir leisten Widerstand.» Es sei die «verrückteste Geschäftsauflösung der Welt», hieß es am Samstag in einem Kommentar des Blattes.
Die genossenschaftlich geführte linke Zeitung war vor rund 40 Jahren gegründet worden und steckt in Schulden. Das Blatt leidet unter sinkenden Werbeinnahmen und Auflagenschwund. Zudem werden staatliche Gelder gekürzt.
Auf ihrer Internetseite wirbt die Zeitung um ihre Leser und um Spenden. Das Ende des «Manifesto» wäre der Sieg eines Systems, das die Freiheit der Presse nicht als verfassungsmäßiges Recht, sondern als Zugeständnis an ein Volk von Untertanen ansehe. «Steht zu uns, kauft uns jeden Tag, wir brauchen jeden von euch», heißt es. «Unterstützt ein unabhängiges Medienorgan.»
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