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Chinesische Mode bald «made in Italy»

Chinesische Mode bald «made in Italy»

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Ein chinesisches Bekleidungsunternehmen will künftig anspruchsvolle Kleidung in Italien herstellen lassen und stellt damit die Gepflogenheiten in der Modebranche auf den Kopf.

Der Uniform-Hersteller China Garment hat laut einem Bericht der «Welt am Sonntag» für sein neues Label «SheJi-Sorgere» eine Produktionsvereinbarung mit dem italienischen Herrenmode-Unternehmen Caruso geschlossen.

«Wir machen kein Joint-Venture. Wir produzieren, sie zahlen», sagte der Mehrheitseigner und Chef von Caruso, Umberto Angeloni, der Zeitung. Es ist den Angaben zufolge das erste originär chinesische Label, das zur Fertigung nach Italien kommt.

Firma geht den umgekehrten Weg

Bislang waren es westliche Unternehmen, die ihre Produktion nach China und in andere Schwellenländer verlagerten. Doch das Reich der Mitte ist nach dem Wirtschaftsaufschwung kein klassisches Billiglohnland mehr. Chinesische Unternehmen sehen sich vor der Herausforderung, für die wachsende Mittelschicht hochwertige Produkte anzubieten.

Das neue Label habe als Zielgruppe den Luxuskunden, sagte Angeloni. «Sorgere ist made in Italy, aber als Marke chinesisch und nicht vorgeblich italienisch.» Den Start des ersten Ladengeschäfts der neuen Marke erwartet der frühere Chef des Nobelschneiders Brioni noch in diesem Jahr. «In der zweiten Jahreshälfte sollte China Garments uns sagen können, wo der erste Laden entstehen soll», sagte er der «Welt am Sonntag».

Die Chinesen sind auf den europäischen Märkten auf dem Vormarsch. Erst im Januar hatte der deutsche Betonpumpenhersteller Putzmeister seine Übernahme durch den chinesischen Konzern Sany Heavy Industry angekündigt. Dadurch soll der weltweite Marktführer für Betonpumpen entstehen. Das deutsche Unternehmen werde zukünftig als «Premiummarke» der Chinesen firmieren, hieß es.