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Maldonado -Sieg und neun Verletzte

Maldonado -Sieg und neun Verletzte

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Der fünfte Formel-1-Lauf erlebt einen Sensationssieg des Venezuelaners Maldonado. Sein Sieg wird aber durch ein Feuer in der Williams-Garage überschattet.

Michael Schumacher fluchte nach seinem Auffahrunfall, Sebastian Vettel hielt den Schaden nach einer Nachlässigkeit noch in Grenzen. Der Red-Bull-Pilot rettete als Sechster beim sensationellen Premierensieg von Pastor Maldonado aus Venezuela wenigstens die WM-Führung vor dem nun punktgleichen Spanien-Zweiten Fernando Alonso im Ferrari. «Williams war vor zwei Wochen im Nirgendwo und ist diesmal allen um die Ohren gefahren, das ist schwer zu verstehen. Für uns war es sicherlich ein drunter und drüber», kommentierte Vettel.

Formel 1 in Zahlen

Grand Prix von Spanien in Barcelona (66 Runden à 4,655 km/307,104 km):
1. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams 1:39:09,145 Std. (Schnitt: 185,838 km/h); 2. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 3,195 Sek. Sek.; 3. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus + 3,884; 4. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 14,799; 5. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber + 1:04,641 Min. Min.; 6. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull + 1:07,576; 7. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 1:17,919; 8. Lewis Hamilton (England) McLaren Mercedes + 1:18,140; 9. Jenson Button (England) McLaren Mercedes + 1:25,246; 10. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India + 1 Runde; 11. Mark Webber (Australien) Red Bull + 1 Runde; 12. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso + 1 Runde; 13. Daniel Ricciardo (Australien) Toro Rosso + 1 Runde; 14. Paul di Resta (Schottland) Force India + 1 Runde; 15. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 1 Runde; 16. Heikki Kovalainen (Finnland) Caterham + 1 Runde; 17. Witali Petrow (Russland) Caterham + 1 Runde; 18. Timo Glock (Wersau) Marussia + 2 Runden; 19. Pedro de la Rosa (Spanien) HRT + 3 Runden.

Ausfälle:
Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes (13. Runde/Kollision); Bruno Senna (Brasilien) Williams (13. Runde/Kollision); Narain Karthikeyan (Indien) HRT (23. Runde/Defekt); Charles Pic (Frankreich) Marussia (36. Runde/Defekt); Sergio Perez (Mexiko) Sauber (38. Runde/Defekt).

Schnellste Rennrunde:
Romain Grosjean (Lotus) 1:26,250 Min. Pole Position: Pastor Maldonado (Williams) 1:22,285 Min.

Fahrer-Wertung nach 5 von 20 Rennen:
1. Sebastian Vettel 61 2. Fernando Alonso 61 3. Lewis Hamilton 53 4. Kimi Räikkönen 49 5. Mark Webber 48 6. Jenson Button 45 7. Nico Rosberg 41 8. Romain Grosjean 35 9. Pastor Maldonado 29 10. Sergio Perez 22 11. Kamui Kobayashi 19 12. Paul di Resta 15 13. Bruno Senna 14 14. Jean-Eric Vergne 4 15. Nico Hülkenberg 3 16. Daniel Ricciardo 2 17. Felipe Massa 2 18. Michael Schumacher 2.

Team-Wertung nach 5 von 20 Rennen:
1. Red Bull 109 2. McLaren Mercedes 98 3. Lotus 84 4. Ferrari 63 5. Mercedes 43 6. Williams 43 7. Sauber 41 8. Force India 18 9. Toro Rosso 6.

Nächstes Rennen:
GP Monaco am 27. Mai in Monte Carlo.

Kumpel Michael Schumacher war hingegen nach seinem vorzeitigen Aus durch den Crash in Runde 13 stinksauer und schimpfte noch im Kiesbett über Vordermann Bruno Senna: «Idiot». Schumachers Mercedes- Teamkollege und China-Sieger Nico Rosberg kam auf den siebten Rang. Und auch er verstand die Formel-1-Welt nicht mehr. «Es ist unglaublich, vor zwei Rennen hatten wir absolut das stärkste Auto, und nun sind wir so weit hinten.»

Formanstieg

Nach Platz zwei in Bahrain bestätigte indes Rückkehrer Kimi Räikkönen im Lotus seine Form. Die weiteren WM-Anwärter und Vettel-Verfolger Lewis Hamilton und Jenson Button (beide McLaren) mussten sich mit den Rängen acht und neun begnügen. Dabei war Hamilton vom letzten Platz aus gestartet, nachdem er seine Pole wegen einer Tankpanne an Maldonado hatte abgeben müssen.

Allein die starke Vorstellung in der Qualifikation war schon eine große Überraschung durch Maldonado. Im Rennen ließ er sich nicht mal von Alonso nervös machen, auch wenn er die Führung direkt nach dem Erlöschen der Roten Ampeln an den zweimaligen Champion zur Freude der spanischen Fans verlor.

«Das ist ein wunderbarer Tag»

307,104 Kilometer lang machte Maldonado aber so gut wie keine Fehler, auch die Strategie stimmte. Der Lohn für den 27-Jährigen: Sein erster Sieg im zweiten Formel-1-Jahr und der erste Erfolg für das britische Traditionsteam seit 2004. «Es war viel zu lange seit dem letzten Grand-Prix-Sieg, aber wir haben nie aufgehört, an uns selbst zu glauben», sagte Teamchef Frank Williams. «Das ist ein wunderbarer Tag», meinte Maldonado.

Nicht so für die deutschen Piloten. Das deutsche Trio mit Rosberg kam beim Start zwar gut weg. In Runde 13 krachte es dann aber. Auf der Start-Ziel-Gerade fuhr Schumacher Senna im zweiten Williams ins Heck, Autoteile flogen durch die Luft, der dahinter lauernde Vettel konnte noch rechtzeitig ausweichen.

Doch auch für ihn wurde der Crash noch zum Verhängnis, weil er die Gelben Flaggen missachtet haben soll. «Ich denke, ich habe aus Sicht der Stewards irgendwo zu viel Gas gegeben, ich kann es nicht verstehen», betonte Vettel. Zur Strafe musste er einmal durch die Box tuckern und verlor rund 20 Sekunden. Vettel, gestartet von Platz 7, fiel zwischenzeitlich vom sechsten auf den zehnten Platz zurück.

Wer hat Schuld?

Ob Senna schuld war, blieb eher fraglich. Für Schumacher stand aber fest: «Das, was ich im Radio schon gesagt habe, hat sich bestätigt.» Sichtlich angesäuert warf er dem Neffen der Formel-1-Legende Ayrton Senna vor, beim Anbremsen die Spur gewechselt zu haben. «Eine Art und Weise, die nicht akzeptabel ist für mich», betonte der 43-Jährige. «Er wird natürlich nie sagen, dass es sein Fehler war», konterte Senna. Die Streckenposten sahen den Crash jedoch anders, als Schumacher: Die Folge ist, dass der Rekord-Weltmeister beim nächsten Rennen, in Monaco bei der Startaufstellung um fünf Plätze zurückgestuft wird.

Für den Rekordweltmeister, der zu früheren Zeiten sechsmal in Barcelona hatte gewinnen können, setzte sich damit die Kette der Pleiten und Pannen in dieser Saison fort: In Australien hatte sein Mercedes einen Getriebeschaden, in Malaysia hatte er einen Unfall mit Grosjean, und in China wurde er durch einen nicht festgezogenen Reifen gebremst. «Das ist natürlich sehr nervig», kommentierte er den erneuten Ausfall.

Er sah von der Box aus, wie Maldonado sich als fünfter Pilot in diesem Jahr in die Siegerlisten eintragen konnte – im fünften Rennen. «Es war einfach nicht möglich, an ihm vorbeizukommen», gab Alonso zu. Der zweite Platz fühle sich aber wunderbar an, so der Ferrari-Pilot, der sich in der WM-Wertung vom fünften Platz auf Rang zwei schob. «Für uns ist es ein Riesenschritt nach vorne.»

Neun Verletzte

Der aber durch einen Brand in der Garage des Formel-1-Rennstalls Williams eineinhalb Stunden nach dem Rennende überschattet wurde. Neun Menschen wurden verletzt. Die Mehrzahl von ihnen wurde am späten Sonntagnachmittag mit Verbrennungen oder Atembeschwerden ins Streckenhospital auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona gebracht. Möglicherweise hat eine Explosion in der Betankungsanlage das Feuer verursacht.

Teamchef und Mitbesitzer Frank Williams konnte nach Angaben seiner Tochter Claire noch rechtzeitig aus der Box geschoben werden. Der 70 Jahre alte Brite sitzt seit einem Autounfall 1986 im Rollstuhl.