Die annähernd 600 Kilometer – darunter ein fast 15 Kilometer langes Einzelzeitfahren am Samstag – wurden von den Organisatoren einem Mann praktisch wie auf den Leib geschneidert, nämlich Bob Jungels.
63. Flèche du Sud Etappen
o Mittwoch (16.05.12):
1. Etappe, Differdingen – Differdingen (81 km)o Donnerstag (17.05.12):
2. Etappe, Schifflingen – Roeser (166,6 km)o Freitag (18.05.12):
3. Etappe, Tandel – Wiltz (154,4 km)o Samstag (19.05.12):
4. Etappe, Tetingen – Rümelingen (Einzelzeitfahren über 14,88 km)o Sonntag (20.05.12):
5. Etappe, Beles – Esch/Alzette (181,6 km)o Total:
598,48 km
Das Luxemburger Ausnahmetalent, das sich bereits in den vergangenen Jahren einen Weltmeister- und Vize-Europameistertitel im Zeitfahren sichern konnte, schrammte bereits im vergangenen Jahr als Drittplatzierter mit seinen damals 18 Jahren nur um 19 Sekunden am Schlusserfolg beim ältesten und wichtigsten Etappenrennen für Amateure vorbei. Lediglich der Däne Lasse Bøchmann, der bereits 2010 nicht zu schlagen war, sowie der Österreicher Harald Totschnig waren einen Tick besser gewesen als Jungels.
Die Vorzeichen haben sich inzwischen aber etwas geändert, was die Unterstützung von Bob Jungels angeht. Seit Jahresbeginn fährt der 19-Jährige für das Luxemburger Kontinental-Team Leopard-Trek, welches in den vergangenen Wochen und Monaten bereits europaweit öfters seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat. Und das bei noch deutlich besser klassierten Rennen als der Flèche du Sud.
Schwieriges Streckenprofil
Diese hat an fünf Tagen aber ein Streckenprofil zu bieten, das in der Form nicht gerade alltäglich ist. Gepflastert von vorne bis hinten mit Schwierigkeiten – und das seit der Erstauflage im Jahr 1949, als Roby Bintz den Premierensieg feierte – setzt sich in der Regel immer der wirklich stärkste Mann durch. Die Liste jener Fahrer, welche nach ihrem Sieg bei der „Flèche“ eine große Profikarriere hinlegten, ist ellenlang (siehe Tageblatt-Mittwochausgabe S. 34).
Erfolgreiche Jahre werden auch Bob Jungels zugetraut. Mit oder ohne Sieg. Ein Erfolg würde natürlich seinem Palmarès gut zu Gesicht stehen, einfordern kann allerdings niemand diesen Erfolg. Dafür gibt es im Radsport ganz einfach zu viele Unwägbarkeiten. Ein Sturz, ein Defekt in einer entscheidenden Passage … und geplatzt ist der Traum.
Andererseits sind die acht Jahre, seitdem mit Andy Schleck zuletzt ein Luxemburger gewann, eine verdammt lange Zeit …
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