Im Vorfeld des Besuchs hatte es jedoch einige Probleme gegeben. Am Montag war ein verdächtiger Brief mit weißem Puder im Yeunten Ling-Institut in Huy abgegeben. China hat belgischen Medienberichten zufolge versucht, den Besuch des Dalai Lama am Donnerstag in Huy zu verhindern. Drei chinesische Diplomaten hätten am 15. Februar die lokalen Behörden in Huy besucht, um sie davon zu überzeugen, den Besuch des Tibeters am Donnerstag abzusagen. Jedoch ohne Erfolg.
Trotz der Drohungen und Gefahren kam der 76-jährige spirituelle Chef der tibetanischen Buddhisten am Mittwoch auf dem Flughafen von Liège an. Am Donnerstag fand eine Zeremonie zu Ehren des Gastes im tibetanischen Zentrum von Tihange statt. Der Dalai Lama segnete das neue Zentrum und die darin aufgestellte Buddhastatue. Der Dalai Lama kennt Huy gut. Es ist der fünfte Besuch des Dalai Lama in dem tibetischen Zentrum seit 1990. Ein zuletzt für 2008 geplanter Besuch war von der belgischen Regierung aus diplomatischen Gründen abgesagt worden.
Aufpassen, eine schwierige Aufgabe
Der Dalai Lama macht es den Organisatoren und seinen Aufpassern nicht einfach. So hat er spontan entschieden, eine zwei-stündige Konferenz über das Thema „ Liebevolle Freundlichkeit“ zu geben.
Am Donnerstagmittag wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Huy gemacht. Unter anderem die belgische Innenministerin, Joëlle Milquet (CDH) und der Ministerpräsident von Wallonien, Rudy Demotte (PS) wohnten der Ehrung bei.
Vor sechs Jahren traf das geistliche Oberhaupt Tibets sich mit verschiedenen Politikern. Sein Besuch am Donnerstag sei aber exklusiv geistlicher Natur, heißt es. Der Besuch wurde von einem großen Sicherheitsaufgebot begleitet. Die tibetische Gemeinde Belgiens ist die zweitgrößte in Europa.
Tibet ist eine autonome Region der Volksrepublik China. Viele Tibeter sagen aber, ihr Land sei von China besetzt worden. Die chinesische Regierung bezeichnet den Dalai Lama als Aufrührer. Dementsprechend hagelt es bei jedem Besuch des Geistlichen im Westen Kritik.
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