Am 9. August 2010 erblickte das Baby das Licht der Welt. 42 Tage später ist das Kind wegen einer Schädelfraktur im Krankenhaus gestorben. Das Paar soll das kleine Kind mehrere Male misshandelt und teilweise so schlimm geschüttelt haben, dass es an einem Schütteltrauma gelitten hat. Zudem sollen am Baby mehrere blaue Flecken gefunden worden sein.
Die beiden Beschuldigten, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr zusammen sind, geben die Tat nicht zu. Der eine schiebt dem anderen die Schuld zu. Niemand will etwas mit dem Tod des kleinen Kindes zu tun haben. Zudem wird den Beschuldigten unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Laut Artikel 40-bis des «Code pénal» riskieren die Angeklagten eine lebenslängliche Haftstrafe. Beide Beschuldigten saßen während einem Jahr in Untersuchungshaft.
Überfordert
Vorgesehen sind insgesamt zehn Gerichtssitzungen. Ein Tatmotiv gibt es nicht unbedingt. Gewusst ist lediglich, dass die jungen Eltern nicht mit der Situation klargekommen sind. Die Mutter soll sich zudem unverantwortlich gegenüber dem Kind verhalten haben. Auch soll sie während der Schwangerschaft die regelmäßigen Kontrollen beim Frauenarzt nicht angetreten haben. Für den Prozess sind zahlreiche Zeugen gerufen, unter anderem psychiatrische Begutachter, Ärzte und Familienmitglieder der beiden Beschuldigten.
Anfangs der Sitzung betonte der Präsident der Kriminalkammer, Prosper Klein, dass vor allem die Beschuldigte aufhören soll zu lügen. Bereits vor den Untersuchungsrichtern soll die 21-Jährige mehrere Male nicht die Wahrheit gesagt haben. Der psychiatrische Experte soll sogar vor den Untersuchungsrichtern gesagt haben, dass die Frau eine pathologische Lügnerin sei.
Verletzungen
Anschließend sagte der Kinderarzt aus, der das Kind behandelt hat. Er beschrieb, wie er zu dem Fall gekommen ist und wie er das Kind behandelt hat. Er hob hervor, dass man beim Kind hauptsächlich blaue Flecken feststellen konnte. «Ansonsten gab es keine weiteren äußerlichen Verletzungen. Nach einigen Analysen konnten wir allerdings feststellen, dass das Kind unter einer Schädelfraktur oberhalb des rechten Ohres litt», so der Kinderarzt.
Das Kind, das am 9. August 2010 geboren wurde, wurde bereits am 5. September desselben Jahres, in die Klinik eingeliefert. Laut Arzt waren die Reaktionen der Eltern unterschiedlich, als sie erfahren haben, dass ihr Kind wahrscheinlich sterben würde. «Der Vater war eigentlich unbeteiligt und die Reaktion der Mutter war eher variabel. Hier ging es von Angstzuständen bis hin zu Optimismus», so der Kinderarzt.
Geschüttelt
Die Beschuldigten sagten angeblich bei der Polizei aus, das Kind wäre mit dem Kopf gegen den Kindersitz fürs Auto gestoßen. Zudem soll das Kind mit dem Kopf gegen die Decke gestoßen sein und habe so das Bewusstsein verloren. Der Beschuldigte sagte angeblich bei der Polizei aus, dass er das Baby geschüttelt habe, so dass es sein Bewusstsein zurückerlangte. Heute wird der Prozess mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt.
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