Ein entsprechendes Strategiepapier der Cars-21-Gruppe stellten Industriekommissar Antonio Tajani und der Fiat-Vorsitzende Sergio Marchionne am Mittwochabend in Brüssel vor. In ihrem Bericht empfiehlt die Gruppe «ein neues Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen, das dem tatsächlichen Einsatz von Fahrzeugen im Straßenverkehr eher entspricht». Dabei sollten auch Aspekte des Klimaschutzes und der Luftqualität berücksichtigt werden. Bislang liegen die offiziellen Herstellerangaben regelmäßig deutlich unter dem tatsächlichen Verbrauch – etwa, weil sparsame Überlandfahrten berücksichtigt werden.
Die EU-Vorschriften zur Minderung von CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 sollen auf den Prüfstand kommen, lautet eine weitere Forderung. Zwar seien die Ziele für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge «technisch umsetzbar». Damit sie aber kosteneffizient umgesetzt werden könnten, sei «eine gewisse Flexibilität in Betracht zu ziehen». Die Empfehlungen der Cars-21-Gruppe sind nicht bindend. Wie die Kommission den Forderungskatalog umsetzen will, ließ Tajani am Mittwoch noch offen.
Automarkt schrumpft
Das Strategiepapier kommt zu einer düsteren Bestandsaufnahme. So geht die Gruppe davon aus, dass der europäische Automarkt 2012 zum fünften Mal hintereinander schrumpfen wird und nur noch 12,4 Millionen Autos verkauft – so wenige wie seit 1996 nicht mehr.
Nach staatlichen Kaufanreizen – etwa einer Verschrottungsprämie – wird zwar nicht aufgerufen. Wohl aber nach EU-Geldern für Forschung und Investitionen, etwa zur Entwicklung neuer Antriebstechniken. Zudem setzt sich die Gruppe für bessere Rahmenbedingungen ein, um mehr Autos in die Überseemärkte verkaufen zu können. Ein Abbau bürokratischer Hürden in der EU und internationaler Handelsschranken sowie eine Harmonisierung der technischen Standards insbesondere für Elektrofahrzeuge zählen zu den weiteren Empfehlungen.
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