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Verhandlungen zu IhrPlatz scheitern an Schlecker XL

Verhandlungen zu IhrPlatz scheitern an Schlecker XL

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Die 5000 Mitarbeiter bei IhrPlatz und Schlecker XL bangen weiter. Am Freitagabend erklären die Gläubiger und der Münchner Investor Dubag die Gespräche für gescheitert. Auch die Zukunft von Schlecker Luxemburg ist ungewiss.

Hiobsbotschaft für die rund 5000 Mitarbeiter bei IhrPlatz und Schlecker XL: Die Gläubiger und der Investor Dubag erklärten ihre anfangs vielversprechenden Verhandlungen am Freitag für gescheitert. «Die Gespräche sind abgebrochen worden», sagte ein Sprecher der Verhandlungsparteien der Nachrichtenagentur dpa. Damit ist das Schicksal für die zwei zukunftsträchtigen Töchter aus dem einstigen Schlecker-Imperium wieder völlig offen.

Nach übereinstimmenden Worten von Sprechern der beteiligten Seiten ist das Thema Dubag unwiderruflich durch – die Differenzen seien zu groß gewesen. Man werde nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren. Der Knackpunkt sei am Ende das Thema Schlecker XL gewesen.

Das Schicksal der mehr als hundert Beschäftigten in Luxemburg hängt größtenteils vom Ausgang der aktuellen Verhandlungen zur Übernahme der beiden Schlecker-Unternehmen XL-Märkte und IhrPlatz-Märkte in Deutschland ab. Die Schlecker-Filialen in Luxemburg werden von diesen beliefert. XL-Märkte betreibt 347, IhrPlatz-Märkte 490 Märkte.

Angebot zurückgezogen

Der Münchner Investor Dubag habe bereits vor dem Treffen am Freitag sein Angebot für die Übernahme der XL-Märkte zurückgezogen, heißt es. Ursprünglich hatte er XL mit übernehmen und bei IhrPlatz eingliedern wollen – allerdings hatte das anfängliche Interesse des Investors nur IhrPlatz gegolten und XL kam erst später ins Gespräch.

In einer Mitteilung des großen Schlecker-Gläubigers Euler Hermes heiß es, «arbeits- und mietrechtliche Themen» seien für das Scheitern ausschlaggebend gewesen. Bei dem Hamburger Kreditversicherer steht Schlecker mit 300 Millionen Euro in der Kreide. Das ist der Löwenanteil der Forderungen, die laut Insolvenzverwaltung bisher insgesamt knapp 700 Millionen Euro betragen.

Illusorische Versprechen

Wie aus Verhandlungskreisen verlautete, drehten sich die Diskussionen etwa darum, inwieweit bestehende XL-Verträge auf IhrPlatz umgeschrieben werden könnten. Während der Verhandlungen hatte Euler Hermes bereits moniert, dass Dubag Mitarbeitern Versprechungen mache, die das bestehende Konzept nicht hergebe. Am Mittwoch vertagten beide Seiten die Gespräche wegen offener Fragen.

Dubag-Chef Michael Schumann lehnte am Freitag auf dpa-Anfrage jeden Kommentar über die Gründe des Scheiterns ab. In der Mitteilung hieß es kurz: «Die Eckpunkte des Fortführungskonzepts waren nicht einigungsfähig. Es konnte daher schlussendlich der notwendige Konsens für eine Vertragsunterzeichnung nicht erzielt werden.» Beide Seiten bezeichneten die Verhandlungen vom Freitag als sehr kräftezehrend.

Eigenständige Fortführung?

Für IhrPlatz gibt es nach dpa-Informationen nun wieder drei Optionen: eigenständige Fortführung, Abwicklung wie bei der Muttergesellschaft Schlecker oder das Finden eines anderen Investors. «Wir suchen nach einem neuen Konzept und ein Stück weit nach neuen Optionen», sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person.

In der offiziellen Mitteilung hieß es: «Für IhrPlatz sucht Insolvenzverwalter Werner Schneider jetzt eine neue Lösung.» Was das Scheitern der Gespräche für XL bedeutet, blieb zunächst unklar.