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Russland -Tschechien 4:1

Russland -Tschechien 4:1
(dpa)

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Mit begeisterndem Tempo-Fußball hat Russland gleich zum Auftakt der Fußball-Europameisterschaft volle Fahrt aufgenommen und beim verdienten 4:1 (2:0) gegen Tschechien Erinnerungen an die Gala-Auftritte vor vier Jahren geweckt.

Jungstar Alan Dsagojew mit einem Doppelpack in der 15. und 79. Minute, Roman Schirokow (24.) und Roman Pawljutschenko (82.) krönten am Freitag vor 40 803 Zuschauern in Breslau das Offensivfeuerwerk des Halbfinalisten von 2008, der nach dem überzeugenden Auftritt nun heißer Anwärter auf den Sieg in der Gruppe A ist. Vaclav Pilar (52.) gelang für die enttäuschenden Tschechen nur das Ehrentor.

«Das erste Turnierspiel zu gewinnen ist ganz wichtig. Das gibt uns aber keine Garantie für die zweite Partie. Wir haben teilweise guten Fußball geboten, müssen aber noch einige Fehler abstellen», sagte Russlands niederländischer Coach Dick Advocaat.

Am Dienstag treffen die Russen auf Co-Gastgeber Polen. Tschechien steht gegen Griechenland schon unter Siegzwang. «Wenn du 1:4 verlierst, ist das natürlich sehr bitter. Wir müssen jetzt den Kopf hochhalten. 1996 haben wir in der Vorrunde gegen Deutschland verloren und sind trotzdem ins Finale gekommen», sagte Abwehrspieler Michal Kadlec von Bayer Leverkusen.

Engagiert

Dabei hatte der Europameister von 1996 engagiert begonnen und in der Anfangsviertelstunde den Takt des Spiels vorgegeben. Die Russen schauten sich das harmlose Treiben zunächst in Ruhe an, machten dann aber schnell ernst. Alexander Kerschakow bot sich nach 14 Minuten eine erste Möglichkeit zur Führung, 60 Sekunden später zappelte der Ball erstmals im Netz. Nach einem Pfostenkopfball von Kerschakow versenkte Dsagojew den Abpraller ohne Mühe.

Dem folgenden Angriffswirbel der Russen hatten die mit vier Bundesligaprofis angetretenen Tschechen nichts entgegenzusetzen. Die Weiß-Hemden waren immer einen Schritt zu langsam und offenbarten vor allem in der Defensive eklatante Schwächen. Die Russen zogen trotz ihres hohen Durchschnittsalters von 30,5 Jahren ihr schnelles Kombinationsspiel auf, mit dem sie vor vier Jahren bis ins Halbfinale gestürmt waren.

Expresstempo

Die mit sieben Profis vom Meister Zenit St. Petersburg angetretene Sbornaja war bei ihren im Expresstempo vorgetragenen Kontern kaum zu stellen und nutze die Freiräume weidlich. Nur vier Minuten nach dem 1:0 hätte Dsagojew erhöhen können, verzog aber frei vor Tschechiens Torwart Petr Cech.

Beim zweiten Gegentreffer wurde der Keeper vom Champions-League-Sieger FC Chelsea von seinen Vorderleuten erneut im Stich gelassen. Nach einem Pass des als unermüdlicher Antreiber glänzenden Andrej Arschawin lupfte Schirokow das Leder technisch gekonnt über den machtlosen Cech.

Dessen Gegenpart Wjatscheslaw Malafejew musste in der ersten Halbzeit nur bei einem Kopfball von Jan Rezek (23.) eingreifen. Mittelfeldregisseur Tomas Rosicky trat genauso wenig in Erscheinung wie Sturm-Routinier Milan Baros, so dass Russland kaum ernsthaft in Gefahr geriet.

Kurze Drangphase

Das änderte sich kurz nach dem Wechsel, als Jaroslav Plasil mit einem Klassepass auf Pilar die russische Abwehr aushebelte und dieser eiskalt zum Anschluss verwandelte. Plötzlich war Feuer in der Partie, doch nach einer kurzen Drangphase übernahm Russland wieder die Regie und brachte den Sieg sicher nach Hause.

Kerschakow hätte das Ergebnis sogar noch höher gestalten müssen, vergab aber zweimal leichtfertig. Dsagojew und der eingewechselte Pawljutschenko machten es dann besser und brachten den Klassenunterschied auch zahlenmäßig zum Ausdruck.