20 Jahre nach ihrem sensationellen Europameistertitel gewannen die Dänen am Samstag 1:0 (1:0) in Charkow, wo die DFB-Auswahl am Mittwoch ihre zweite Partie gegen Erzrivale Niederlande bestreitet. Michael Krohn-Dehli (24.) sorgte zwei Jahre nach dem 0:2 zum WM-Auftakt in Südafrika für eine dänische Revanche. Zuletzt hatten sich die Dänen auf dem Weg zum Titel 1992 in Schweden im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen die Niederländer durchgesetzt, die zu viele Chancen vergaben.
Der Favorit dominierte vor 35 900 Zuschauern von Beginn an und provozierte durch frühes Stören immer wieder dänische Ballverluste. Nach zweieinhalb Minuten gab Jetro Willems aus 25 Metern den ersten Warnschuss ab. Der Linksverteidiger der PSV Eindhoven ist nun mit nur 18 Jahren und 71 Tagen der jüngste, je bei einer Fußball-EM-Endrunde eingesetzte Spieler. Belgiens Spielmacher Enzo Scifo war 1984 bei seinem Endrunden-Debüt in Frankreich 44 Tage älter.
Erste Chance
Arjen Robben leitete nur vier Minuten später die erste Chance für Robin van Persie ein, dem Trainer Bert van Marwijk in seinem 50. Spiel als Bondscoach wie erwartet im Angriff den Vorzug vor Klaas-Jan Huntelaar gegeben hatte. Robbens Eingabe verlängerte der Ex-Wolfsburger Simon Kjaer unglücklich zu van Persie, der Arsenal-Torjäger schob das Leder knapp vorbei (7.).
Die defensiv eingestellten Dänen setzten auf gelegentliche Konter – und hatten Erfolg. Krohn-Dehli traf drei Tage nach seinem 29. Geburtstag flach mit links durch die Beine von Schlussmann Maarten Stekelenburg ins lange Eck. Die niederländische Abwehr ohne den am Oberschenkel verletzten Ex-Hamburger Joris Mathijsen sah nur zu.
Niederländer machen Druck
Erst zehn Minuten später hatte sich der Europameister von 1988 vom Schock des 0:1 erholt. Vor rund 10 000 mitgereisten Fans in orange vergab Robben den aufgrund der Spielanteile und Chancen eigentlich fälligen Ausgleich mit einem 16-Meter-Schlenzer an den Pfosten. Die Vorlage hatte unfreiwillig Torhüter Stephan Andersen gegeben (36.). Der Ersatz für den verletzten Thomas Sörensen parierte dafür gegen van Persie (43.).
Wesley Sneijder an seinem 28. Geburtstag und Kapitän Mark van Bommel sorgten sofort nach der Pause für noch mehr Druck und Chancen. Van Bommel scheiterte mit seinem Distanzschuss an Andersen (51.). Die vom einst bei Ajax Amsterdam tätigen Trainer-Routinier Morten Olsen gut eingestellten Dänen überstanden auch diese Phase unbeschadet und konnten sich sogar immer besser befreien. Torschütze Krohn-Dehli prüfte Stekelenburg aus 18 Metern (70.).
Danach durfte auch Huntelaar auf das Feld – als zweite Spitze neben van Persie, zudem kam Rafael van der Vaart. Vier Minuten später vergab auch Huntelaar nach einem Traumpass von Sneijder gegen Andersen. Mit Dirk Kuyt kam noch ein weiterer Angreifer, große Chancen gab es jedoch nicht mehr. Die Dänen, die am 17. Juni letzter deutscher Vorrundengegner sind, brachten den Vorsprung in der Schlussphase relativ problemlos über die Zeit.
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