Der Säugling erblickte am 9. August 2010 das Licht der Welt und bereits 42 Tage später war das Kind an den Folgen eines Schädelbruchs und eines Schütteltraumas gestorben. Die Eltern im Alter von 21 beziehungsweise 26 Jahren weisen jegliche Schuld von sich. Am Mittwoch war es die Mutter des 26-jährigen Beschuldigten, die vor die Richter trat.
Sie sagte, dass ihr Sohn immer sehr ruhig und hilfsbereit gewesen sei. Zudem soll er sich auch in der Zeit, als er mit der Angeklagten zusammen war, nicht anders verhalten haben. «Mein Sohn war immer ein sehr schlechter Lügner. Man hat ihn gleich beim Lügen ertappt. Auch war die Angeklagte die erste Freundin meines Sohnes», so die Zeugin. Die Zeugin sagte anschließend, dass sie der Meinung sei, dass die Angeklagte eine Gehirnwäsche bei ihm durchgeführt habe. Auch erklärte die Zeugin, sie glaube, dass ihr Sohn gezwungen worden sei, aus seinem Elternhaus auszuziehen.
Die Eltern des Angeklagten sollen das Baby nur zweimal zu Gesicht bekommen haben. «Als mein Sohn mit seiner Tochter bei uns zu Hause war, kümmerte er sich mit großer Sorgfalt um sein Baby, seine Freundin allerdings saß in der Zeit vor dem Fernseher», erläuterte die Zeugin. Laut Zeugin hatte das Baby an Tag vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus keinerlei Verletzungen und blaue Flecken. Ihr Sohn soll auch mehrmals geäußert haben, dass er sich von seiner Freundin trennen wollte, doch er wüsste nicht genau, wie er dies anstellen solle.
„Ich war es nicht“
Anschließend trat der Angeklagte vor den Präsidenten der Kriminalkammer, Prosper Klein. «Ich habe meine Tochter zwar in die Luft geworfen, doch gegen die Decke gestoßen ist das Baby nicht. Ich weiß, dass dies falsch war, doch ich gebe es zu. Ansonsten habe ich mir nichts vorzuwerfen», so der 26-Jährige.
Der Angeklagte sagte, dass er von seiner Ex-Freundin unter Druck gesetzt worden sei, falsche Aussagen bei der Polizei zu machen. «Leider war ich blöd genug, um solche Aussagen zu machen», erklärte der Beschuldigte.
Er schilderte anschließend seine Version der Fakten. «Meine Ex-Freundin und ich haben uns geeinigt, dass wir den Stiefvater meiner Ex beschuldigen würden, weil es ja niemand von uns war», so der Angeklagte.
Danach trat die Beschuldigte vor die Richter. «An dem besagten Abend hat mein Ex-Freund mit meiner Tochter ‹Flying Baby› gespielt. Nachher hat das Baby dermaßen geweint, dass er den Säugling schüttelte, bis er ruhig war. Ich traute mich bis jetzt nich,t die Wahrheit zu sagen, weil ich Angst hatte. Ich bin der Meinung, dass mein Ex vorhatte, meine Tochter umzubringen», erklärte die Angeklagte.
Am Donnerstag (14.06.12) wird der Prozess fortgesetzt.
(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können