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Traum oder Trauma für Polen?

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Polen muss gegen Tschechien gewinnen, um nicht als zweiter Gastgeber der EM-Geschichte ohne Sieg in der Vorrunde zu scheitern. Die seit 16 Spielen ungeschlagenen Russen wähnen sich bereits in der K.o-Runde.

Traum oder Trauma: Am Tag der Entscheidung fiebert ganz Polen mit seinen „Bialo-Czerwoni“. Nur ein Sieg im Alles-oder-nichts-Spiel gegen Tschechien erhält den Weiß-Roten eine Chance auf das Viertelfinale – und auf ein Duell mit dem großen Nachbarn Deutschland. „Wir haben es selbst in der Hand“, sagt Stürmerstar Robert Lewandowski.

Tschechien – Polen

o So wollen sie spielen

Tschechien:
1 Cech – 2 Gebre Selassie, 6 Sivok, 3 Kadlec, 8 Limbersky – 17 Hübschman, 13 Plasil – 19 Jiracek, 10 Rosicky, 14 Pilar – 15 Baros
Es fehlt: – / Sperre droht: Jiracek, Kolar, Rosicky

Polen:
1 Szczesny/Tyton – 20 Piszczek, 13 Wasilewski, 15 Perquis, 2 Boenisch – 5 Dudka, 7 Polanski, 11 Murawski – 16 Blaszczykowski, 10 Obraniak – 9 Lewandowski
Es fehlt: – / Sperre droht: Lewandowski, Polanski

o Schiedsrichter:
Craig Thomson (Schottland)

o Bisherige Vergleiche:
6 Siege, 4 Unentschieden, 12 Niederlagen

o Anstoß:
Samstag (16.06.12) um 20.45 Uhr in Breslau (TV: ZDF, La2)

Hoffen und zittern

Ein ganzes Land hofft, zittert, schaut am Samstagabend (16.06.12 – 20.45 Uhr: ZDF, La2) bangen Blickes nach Breslau. Die Zeitung Super Express befragte sogar schon einen bekannten Wahrsager und stellte erleichtert fest, dass der auf einer Wellenlänge mit Premierminister Donald Tusk liegt. „Wir gewinnen 2:0. Und wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit gegen die Russen, dann sage ich voller Überzeugung: Wir können Europameister werden“, sagte der Regierungschef.

Der Fokus liegt einzig und allein auf dem Spiel gegen die Tschechen, denen bereits ein Unentschieden reichen könnte – allerdings nur, wenn zeitgleich die Russen nicht gewinnen. Ein Aus der Polen würde wohl eine Staatstrauer auslösen. „Unser Spiel gegen Tschechien ist entscheidend, vielleicht das wichtigste in unserer jüngeren Geschichte“, sagte Mittelfeldspieler Rafal Murawski von Lech Posen: „Wir müssen gewinnen und wir glauben daran. Die Tschechen sind schlagbar.“ Lewandowski ist optimistisch, weil sich das Team während des Turniers kontinuierlich gesteigert habe: „Wir hoffen, dass wir beim dritten Spiel ganz oben angekommen sind.“

Das Wohl und Wehe der Nation – Österreich blieb 2008 als bislang einziger Gastgeber einer EM-Endrunde sieglos – ist das eine bestimmende Thema in der polnischen Presse.

Torwartfrage

Das andere ist die Torwartfrage. Wojciech Szczesny vom FC Arsenal ist nach seiner Roten Karte im Eröffnungsspiel gegen Griechenland (1:1) wieder spielberechtigt, doch angeblich will Nationaltrainer Franciszek Smuda weiter Szczesnys Ersatzmann Przemyslaw Tyton (PSV Eindhoven) das Vertrauen schenken. Smuda sagte dem öffentlich rechtlichen Sender TVP, dass er die Art von Fehlern fürchte, die Szczesny im Eröffnungsspiel gemacht habe, und ergänzte, dass Tyton „immer Ruhe ins Spiel gebracht hat“. Auch viele der großen Zeitungen wie Fakt oder Rzeczpospolita spekulieren, dass Smuda an Tyton festhalten wird.