Muller wird auf Platz sieben ab 11.30 Uhr Ortszeit (12.30 MESZ) gegen den Franzosen – das insgesamt vierte Duell (siehe auch Kader) – im Einsatz sein.
Muller und die gesetzten Spieler
Gilles Muller bekommt es 2012 zum zweiten Mal in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers mit einem gesetzten Spieler zu tun.
Bei den Australian Open verlor der FLT-Spieler in Runde eins gegen Mardy Fish (USA/Nr. 8).
Am Montag (25.06.12) geht es in London gegen Julien Benneteau (Frankreich/Nr. 29). Diese Begegnung ist das 21. Duell gegen einen gesetzten Spieler in Mullers Grand-Slam-Karriere: Sechs Siegen stehen 15 Niederlagen gegenüber. Den letzten Erfolg gab es 2011 in Wimbledon, als Milos Raonic (Kanada/Nr. 31) verletzt aufgeben musste.
(dat)
Gilles Muller Fakten
o Bilanz in Wimbledon (Einzel):
7 Teilnahmen
Qualifikation: 6 Siege/2 Niederlagen; Hauptfeld: 5/5.
Bestes Resultat: 3. Runde 2005 (Aus gegen Gasquet), 2011 (Aus gegen Nadal)o Vergleich gegen Benneteau:
2004 (St. Petersburg/Teppich): Benneteau 6:4, 7:5
2005 (Queens/Rasen): Muller 6:2, 6:3
2012 (San José/Hart): Benneteau 6:2, 6:4
Vor seiner Abreise hat sich der 29-Jährige Zeit für das Tageblatt genommen.
Tageblatt: Wie ist dein erster Eindruck zum Los Julien Benneteau?
Gilles Muller: «Es wird nicht einfach, sofort gegen einen gesetzten Spieler anzutreten. Von unseren drei Begegnungen habe ich eine gewonnen, und zwar auf Rasen. Dieser Sieg ist aber eine Zeitlang her (2005 in Queens, d. Red.) und daher nicht unbedingt relevant. Bei der Niederlage in diesem Jahr hat er mich ‹richteg auserneegeholl›. Ich hatte in San José kein besonderes Match abgeliefert. Und er war in einer guten Phase voller Selbstvertrauen. Ich bin aber jetzt bereit. Die Vorbereitung lief gut.»
Gegen den Franzosen musst du sofort im Spiel sein.
«Für mich gibt es keine fünf Optionen. Ich muss mein Spiel aufziehen, sonst komme ich in Schwierigkeiten. Er spielt aggressiv und ist auf Konter aus. Außerdem hat er einen guten Aufschlag. Ich muss aggressiv spielen. Nur so kann ich gewinnen.»
Ist es für dich einfacher oder schwieriger, dein Selbstvertrauen auf Rasen zu finden?
«Auf Rasen ist es problematisch, wenn du dich nicht wohlfühlst. Wenn dir auf anderen Belägen das Selbstvertrauen fehlt, gehst du noch einen Meter zurück und versuchst, den Ball in den Platz zu spielen. Auf Rasen hilft das nichts. Einen Meter zurück und du bist im Nachteil. Auf Rasen ist es enorm schwer, den verlorenen Raum wiederzugewinnen. Du darfst dir nicht zu viele Fragen stellen. Mit Abwarten wird es sehr schwer.»
Muss man in Kauf nehmen, in einem Match für einige Spiele komplett den Rhythmus zu verlieren?
«Es ist klar, dass du in Kauf nehmen musst, einmal mehr Fehler zu machen. Du musst immer weiter an deinem Spiel festhalten, vor allem bei meinem Spiel. Ich wäre schlecht beraten, mich zu weit hinter die Grundlinie zu stellen. Darum: Auch wenn es zwei, drei Spiele oder auch mal einen Satz mehr Fehler gibt, muss ich mein Spiel durchziehen. Es kommen immer wieder Momente in einem Match, wo es wieder besser geht.»
Wie siehst du die Entwicklung des Rasen-Belags?
«Der Rasen ist viel langsamer geworden. Im Vergleich zu meinen Juniorenzeiten (Finale 2001, Niederlage gegen Roman Valent, d. Red.) ist das ein Unterschied von Tag und Nacht. Der Ball springt nicht so hoch ab. Den Drall nimmt er mehr an, beim Slice zum Beispiel. Beim Aufschlag geht es schneller als auf einem anderen Belag. Auf Rasen ist das Bewegen, vor allem an der Grundlinie, schwieriger. In der Defensive empfinde ich es als sehr schwierig, das geht vielen Spielern so.»
In den letzten Spielen hast du deine unterschnittene Rückhand oft eingesetzt. Wie wichtig ist dieser Schlag für dich?
«Dieser Schlag ist für mich immer wichtig. Wahrscheinlich auf Rasen noch mehr, da dieser Ball dort nicht so hoch abspringt. Ich werde diesen Schlag sicherlich sehr oft in Wimbledon benutzen.»
Kommen die Erinnerungen an die Juniorenzeit in Wimbledon wieder hoch?
«Ich denke sicherlich manchmal dran. Viel existiert jedoch nicht mehr aus dieser Zeit in Wimbledon. Als Junior bist du in einer anderen Umkleide. Die beiden Plätze, auf denen ich damals oft gespielt habe, gibt es jetzt gar nicht mehr. Wenn ich mit Spielern aus dieser Zeit zusammensitze – Tipsarevic, Kohlschreiber, Petzschner, Falla –, erzählt man sich mal die eine oder andere Anekdote. Natürlich erinnert man sich gerne an diese schöne Zeit.»
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können