Die Kammer sängerin wurde 86 Jahre alt. Lear, die eine besondere Beziehung zu Deutschland hatte und vom Berliner Senat mit dem Titel Kammersängerin geehrt worden war, lebte zuletzt in einem Seniorenheim nördlich von Washington. Zuletzt war sie vor etwa zehn Jahren aufgetreten.
Lear war als Evelyn Shulman in New York als Tochter einer jüdischen Familie zur Welt gekommen und hatte schon früh Kontakt zur Musik. Mit Anfang 30 kam sie durch ein Fulbright-Stipendium nach Berlin und begann ihre Weltkarriere. Sie galt als Wagner-Expertin, sang aber vor allem Werke von Richard Strauss. So wurde sie mit allen weiblichen Hauptrollen im «Rosenkavalier» des Münchners berühmt.
Lear – trotz der Ehe mit dem Bass-Bariton Thomas Stewart hatte sie den Nachnamen ihres ersten Ehemannes behalten – war durchaus auch modernen Musikformen zugewandt. So begeisterte sie Leonard Bernstein mit der Darbietung von dessen eigener Musik und spielte Ende der achtziger Jahre die englische Königin Elizabeth I. in einem Musical. Einmal trat sie sogar in einem Hollywoodfilm auf, 1976 in «Buffalo Bill und die Indianer» an der Seite von Paul Newman und Burt Lancaster. Ihre Rolle: Eine Opernsängerin.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können