Der BMW-Konzern hat im ersten Halbjahr so viele Autos verkauft wie noch nie und steuert auch für das Gesamtjahr weiter einen Rekordabsatz an. Die Nachfrage in Asien und Amerika wächst zwar inzwischen nicht mehr ganz so rasant, aber immer noch kräftig, und in Europa ist sie trotz Schuldenkrise stabil. «Die BMW Group liegt voll auf Kurs, auch im Gesamtjahr eine neue Bestmarke bei den Auslieferungen zu erzielen», sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson am Freitag in München.
BMW steigerte seinen Absatz im ersten Halbjahr um acht Prozent auf mehr als 900 000 Fahrzeuge. Im Juni ließ der Schwung zwar nach, mit einem Zuwachs von vier Prozent erzielte der Konzern aber trotzdem einen neuen Rekordabsatz und baute den Vorsprung vor dem Stuttgarter Konkurrenten Daimler weiter aus. Der Audi-Absatz soll erst nächste Woche veröffentlicht werden.
Zweistellige Zuwachsraten
In China legte BMW im ersten Halbjahr um 31 Prozent zu, in den USA um 10,5 Prozent. In Europa dagegen stagnierte der Verkauf – der Rückgang um 0,6 Prozent im großen Heimatmarkt Deutschland, um 10 Prozent in Spanien und um 13 Prozent in Italien wurde von Zuwächsen in Großbritannien, den Benelux-Ländern, Österreich und der Schweiz ausgeglichen. Im Juni verzeichnete BMW in Europa sogar ein leichtes Plus.
«In den nächsten Monaten werden wir neue Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen, die in der zweiten Geschäftsjahreshälfte für weitere Wachstumsimpulse sorgen», sagte Roberstson. In Europa kommt im September der traditionell umsatzstarke Kombi des 3er BMW auf den Markt, in China die Langversion des 3er, in den USA der Geländewagen X1.
«Rauer Wind» bei Audi
Audi-Chef Rupert Stadler schlug weniger optimistische Töne an. «Wir spüren einen rauen Wind», sagte der Manager der «Börsen-Zeitung» (Freitag). Das erste Halbjahr sei zwar noch außerordentlich gut gelaufen. «Aber wir stellen uns darauf ein, dass unsere Wachstumskurve aufgrund der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr ganz so steil verlaufen wird wie bisher.» Er rechne mit einer schwächeren Entwicklung in China, wo Audi Marktführer bei Premiumautos ist.
BMW hatte in der Volksrepublik im Juni noch um 13 Prozent zugelegt, Mercedes um 8 Prozent und Audi um 20 Prozent. Stadler sagte, in Foshan baue Audi gerade ein Werk, in dem ab 2014 ein chinesischer A3 vom Band laufen soll. Starkes Wachstum erwartet er in den USA, und «Russland wird einer der großen Automärkte Europas werden». In Westeuropa dagegen rechnet der Audi-Chef mit Stagnation oder einem leichten Rückgang des Marktes.
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