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Schlecker Österreich verkauft

Schlecker Österreich verkauft
(dpa)

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Die Schlecker-Auslandsgesellschaft in Österreich hat die Kurve vor einer Insolvenz in letzter Sekunde noch gekriegt. Das Unternehmen mit Niederlassungen in Luxemburg und anderen Ländern hat einen Käufer gefunden. Auch tausende Angestellte dürfen hoffen.

Die Schlecker-Auslandsgesellschaft in Österreich, der u.a. die Filialen in Luxemburg angehören, hat einen Käufer gefunden. Die Wiener Beteiligungsgesellschaft Tap 09 habe alle 1350 Geschäfte in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg gekauft, teilte die Insolvenzverwaltung von Arndt Geiwitz am Dienstag mit. Die mehr als 4000 Angestellten wolle Tap 09 weiterbeschäftigen.

Geiwitz teilte mit: «Ich freue mich sehr, dass es für die 4600 Mitarbeiter und die Filialen eine gute Zukunft geben wird.» Der Übernahmevertrag mit Tap 09 sei am Montagabend in Linz unterzeichnet worden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

28 Filialen in Luxemburg

Die Suche nach einem Käufer in Österreich war schwierig und langwierig. Auch die österreichische MTH Retail Group (Mäc Geiz) des Industriellen Josef Taus und der Linzer Finanzinvestor Recap von Anton Stumpf hatten sich für die Schlecker-Filialen interessiert. Die rechtlich selbstständige Tochter hat allein in Österreich 930 Filialen und 3000 Angestellte. In Luxemburg sind es 28 Verkaufsstellen.

Der Wiener Anwalt Franz Guggenberger, der Tap 09 vertritt, sagte der Nachrichtenagentur APA: «Eine Insolvenz wird es nicht geben. Sonst hätten wir es nicht gekauft.» Die Schlecker-Geschäfte sollen in den nächsten Monaten zu einer Kette mit dem Namen «daily» umgewandelt werden. Dort sollen nicht nur Drogerieartikel verkauft werden.

Tap 09 ist nach eigenen Angaben auf die außergerichtliche Sanierung von Unternehmen spezialisiert. Das Geschäftsmodell dieser sogenannten Private Equity Fonds besteht darin, angeschlagene und verschuldete Unternehmen ganz oder mehrheitlich zu übernehmen, umzubauen und zu sanieren und sie dann weiter zu verkaufen.

Schlecker Deutschland

Bewegung gibt es auch bei den deutschen Schlecker-Firmen. Einem Bericht des «Handelsblattes» (Dienstag) zufolge sind weitere 45 Märkte der insolventen Tochter IhrPlatz sowie 57 Schlecker-XL-Filialen an die HH Holding (u.a. Kik) verkauft worden.

Bislang wurden mehr als 230 der insgesamt 490 IhrPlatz-Filialen an den Drogeriemarkt-Riesen Rossmann und die MTH-Gruppe verkauft. Für weitere Übernahmen laufen derzeit Gespräche mit dem Textildiscounter NKD und Drogerie-Branchenprimus dm, der bereits neun Filialen gekauft hat. Auch die Gries Deco Company (Wohnartikel-Anbieter Depot) bestätigte am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa, sechs IhrPlatz-Filialen gekauft zu haben.