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Verlust von 1,2 Milliarden Euro

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Die Dexia-Gruppe hat im ersten Semester einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro verzeichnet. Als Reaktion sind der geschäftsführende Direktor und der Präsident der Gruppe zurückgetreten.

Die belgisch-französische Bank Dexia hat im ersten Semester 2012 einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro eingefahren. Schuld seien unter anderem die Kosten für die Staatsgarantien von Frankreich, Belgien und Luxemburg zur Finanzierung der durch die Finanzkrise angeschlagenen Bank, heißt es in belgischen Medienberichten. Die Kosten der Staatsgarantien beliefen sich im ersten Semester 2012 auf 313 Millionen Euro. Letztes Jahr waren es nur 200 Millionen Euro, erklärte die Bank in einer Mitteilung.

Hinzu kamen Verluste von 458 Millionen Euro im Zuge von Veräußerungen (z.B. die türkische Denizbank) wegen der Umstrukturierung des Finanzinstituts.

Die Dexia erklärte das schlechte Resultat darüber hinaus durch den Wertverlust der Anteile von 184 Millionen Euro an der österreichischen Kommunalkreditbank.

Garantien von über 90 Milliarden

Frankreich, Belgien und Luxemburg hatten ihre Staatshilfen für die Abwicklung des Finanzkonzerns im Juni von 45 auf 55 Milliarden Euro erhöht. Insgesamt stehen bei den drei Ländern Garantien von über 90 Milliarden Euro zu Buche. Luxemburg bürgt für drei Prozent des Betrags.

Infolge des hohen Verlustes sind der Präsident der Gruppe, Jean-Luc Dehaene, sowie der geschäftsführende Direktor, Pierre Mariani von ihren Posten zurückgetreten. Sie werden durch Robert Metz und Karel de Boeck ersetzt.

Aktie für kurze Zeit ausgesetzt

Die Aktie der Dexia wurde am Freitagmorgen für kurze Zeit ausgesetzt. Grund hierfür sei das Fehlen der angekündigten offiziellen Resultate der Gruppe gewesen, meldeten belgische Medien. Sie seien für 7.00 Uhr erwartet worden, konnten aber wegen „technischer Probleme“ der Börse nicht übermittelt werden.

Dexia stand 2011 im Rahmen der Euro-Krise kurz vor dem totalen Zusammenbruch. Deshalb wird das Finanzinstitut abgewickelt. Der belgische Zweig des Konzerns heißt seit März Belfius. Der Luxemburger Zweig heißt nun wieder Bil. Er war im Frühjahr aus der Dexia-Gruppe herausgelöst und war für 730 Millionen Euro an den katarischen Investitionsfonds Precision Capital verkauft worden.